Kulmbach Buchbindergasse als Flaniermeile?

Platz für Kleinkunst und mehr Biergarten: Die CSU hat beantragt, im Sommer die Buchbindergasse abends für Autos zu sperren. Dies würde auch die Raser ausbremsen.

 
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Kulmbach - Nicht nur die umliegenden Gastronomen dürfte es freuen, wenn dieser Antrag der Kulmbacher CSU-Stadtratsfraktion Wirklichkeit würde. Gestern teilten die Fraktionssprecher mit, dass sie vorgeschlagen haben, in den Sommermonaten die Buchbindergasse zur Flaniermeile für Fußgänger zu machen. In der entsprechenden Pressemitteilung heißt es: "In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder mögliche Maßnahmen diskutiert, durch die wir die Innenstadt attraktiver machen können. In diese Richtung zielt auch dieser Antrag. Wir bitten die Stadtverwaltung zu prüfen, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang die Buchbindergasse in den Abendstunden ausschließlich für Fußgänger genutzt werden kann, um die Aufenthaltsqualität vor allem am historischen Marktplatz zu erhöhen. Die Umleitung könnte problemlos über den Schießgraben erfolgen. Ziel sollte sein, dass zur Sommersaison 2021 mit dem Start der Außengastronomie ein entsprechendes Konzept vorliegt."

Die CSU weist darauf hin, dass die Corona-Pandemie vor allem die Gastronomie in hohem Maße betreffe. Erfreulich sei für die Betriebe, dass die Stadt Kulmbach zum Teil eine großzügige Erweiterung der Außengastronomie ermöglicht habe, die in der Sommerzeit auch gut genutzt war. Durch eine Sperrung der Buchbindergasse in den Abendstunden könne dieses Angebot erweitert und für die angrenzenden gastronomischen Betriebe mehr Gastronomiefläche mit Tischen und Stühlen bereitgestellt werden.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: "Vor allem bei schönem Wetter könnten von privater und städtischer Seite zudem zusätzliche Attraktivitäten angeboten werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern, wie beispielsweise gelegentliche öffentliche musikalische Auftritte oder verschiedene Motto-Abende angrenzender Gastronomen. Zugleich ergeben sich Präsentationsmöglichkeiten für musikalische oder artistische Nachwuchstalente aus Kulmbach in verschiedensten Stilrichtungen."

Kulmbachs Stadtmitte würde dadurch nach Ansicht der CSU in der warmen Jahreszeit noch bunter, vielfältiger und damit attraktiver für Besucher und Einheimische werden. Der großzügige Fußgängerbereich würde die Flanierfläche um Marktplatz und Langgasse erweitern: "Der am Abend eingeschränkte Autoverkehr würde der ohnehin angenehmen Atmosphäre noch mehr Flair im Zentrum der Stadt verleihen und damit den Wohlfühlfaktor am Marktplatz und vor allem in den Gastronomiebetrieben mit Außenbestuhlung steigern. Gerade in Corona-Zeiten wäre das sicher eine willkommene Unterstützung für die Gastronomie." Ein positiver Nebeneffekt wäre, so die CSU weiter, dass die spätabendlichen und nächtlichen Raser im wahrsten Sinne des Worten ausgebremst würden, was die Sicherheit für alle Besucher der Innenstadt erhöhen und den Verkehrsärm für die Anlieger verringern würde.

Die Sperrung der Buchbindergasse über die Nutzung der bereits vorhandenen versenkbaren Poller bei der Alten Feuerwache hätte nach Einschätzung der CSU auf den Einzelhandel keine negativen Auswirkungen, wenn sie erst nach Ladenschluss erfolgt. "Daher regen wir eine tägliche Schließung (Mittwoch-Sonntag) der Buchbindergasse ab 18 bis 23 Uhr an. Am Sonntag könnte die Umleitung bereits ab Mittag erfolgen. Grundsätzlich sollte man die geänderte Verkehrsführung von März bis Oktober vornehmen, diese gegebenenfalls aber auch um die Adventszeit erweitern, wenn das Winterdorf geöffnet ist." Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für die Diskussion dieser Maßnahme, da der zeitliche Vorlauf die Beteiligung der Anlieger, Händler und Gastronomiebetriebe ermöglichte. red

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