Kulmbach - Karl Herold ist vielleicht der bedeutendste Nachkriegspolitiker Kulmbachs. 1953 wird er mit 32 Jahren als der damals jüngste Abgeordnete in den Bundestag gewählt. Leidenschaftlich engagiert er sich für die Arbeiterwohlfahrt, die Kriegsgräber-, die Kinder- und Altenfürsorge. Früh macht er sich den europäischen Gedanken zu eigen, knüpft Städtepartnerschaft mit italienischen Städten (vor allem Lugo) und initiiert den Jugendaustausch mit Frankreich. Ämter- und Einfluss nutzt er, um Bauprojekte voranzubringen und Institutionen in seine Heimatstadt zu holen. 1969 wird er unter Bundeskanzler Willy Brandt zum Staatssekretär im Innerdeutschen Ministerium von Egon Franke ernannt. Diese Funktion hat er, wie sein Bundestags-Mandat, bis kurz vor seinem frühen Tod 1977 inne.