Kulmbach - Landrat Klaus Peter Söllner klingt schon fast wehmütig, wenn er über den Landkreis-Haushalt spricht, der bald verabschiedet werden soll. Eine ganz merkwürdige Situation sei das gerade. "Noch nie habe ich mich auf eine Haushaltsverabschiedung über lange Zeit so gefreut wie in diesem Jahr." Die Gründe waren mehr als nachvollziehbar: Erneut steht ein Rekord-Etat zur Verabschiedung an, zudem sind zahlreiche Investitionen geplant. Nicht zuletzt: "Ende 2020 hätten wir nach jetziger Planung mit 11,5 Millionen Euro die niedrigste Verschuldung aller Zeiten gehabt. Wenn ich dagegenstelle, was wir an Werten haben, zum Beispiel die Beteiligung am Klinikum, unsere Schulen und viele andere Einrichten, ist das ein traumhafter Wert für unseren Landkreis." Für ihn, sagt Söllner, wäre das das Ergebnis einer erfolgreichen Arbeit des gesamten Kreistags gewesen. Doch die Freude des Landrats wird jetzt deutlich gedämpft. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Corona-Krise auch schmerzhafte Einschnitte für die kommunalen Finanzen mit sich bringt. Die in den vergangenen Jahren sprudelnden Steuerquellen werden wohl künftig erst einmal deutlich weniger ausschütten, lautet die Befürchtung kommunaler Finanzexperten.
Kulmbach Die Zukunft bringt leere Taschen
Melitta Burger 19.04.2020 - 18:25 Uhr