Kulmbach – Erhöhte Präsenz und erhöhte Wachsamkeit haben wie bereits berichtet Polizei und Sicherheitskräfte am Wochenende auf dem Kulmbacher Altstadtfest gezeigt. Hauptgrund: die Terroranschläge in den Großstädten. In ihrer Bilanz vermeldet jetzt die Kulmbacher Polizei, dass diese Vorkehrungen von den Besuchern insgesamt positiv aufgenommen worden seien und es zu keinen Problemen gekommen sei. Freilich registrierten die Beamten neben diversen Parkverstößen wieder Alkoholfahrten – und teils handgreifliche Auseinandersetzungen.

Der Freitag verlief laut Polizei angesichts der Besucherzahlen weitestgehend friedlich. Um 21.25 Uhr wurde der Polizei von Einsatzkräften des Roten Kreuzes mitgeteilt, dass sich eine betrunkene 14-Jährige aus dem östlichen Landkreis Kulmbach nicht behandeln lassen wollte. Da sich die Schülerin zunehmend aggressiv gegenüber den Sanitätern zeigte, wurde sie in die Obhut einer Polizeistreife übergeben, die das Mädchen zunächst zur Behandlung ins Klinikum brachte und anschließend in die Obhut der Mutter gab.

Gegen 23.30 Uhr schlug ein 18-jähriger Mann aus dem Kreis Lichtenfels in der Oberen Stadt die Schaufensterscheibe eines Vereines ein, wobei er sich selbst an der rechten Hand verletzte und vom BRK medizinisch versorgt werden musste. Ein Test am Alkomaten ergab bei ihm einen Wert von fast zwei Promille. Ihn erwartet nun unter anderem eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.

Kurz nach 1.30 Uhr fiel in der Oberen Stadt ein deutlich alkoholisierter 18-jähriger Kulmbacher auf, der sich gegenüber den anderen Gästen zunehmend aggressiv zeigte. Nachdem er wahllos mit einer Flasche umherwarf und glücklicherweise keine andere Person traf, wurde er vom eingesetzten Sicherheitsdienst von der Veranstaltung verwiesen. Weil er dies jedoch nicht einsah, musste auch hier die Polizei den jungen Mann zur Räson bringen.

Um 4.40 Uhr gerieten in der Klostergasse ein 25-jähriger Mann aus dem Landkreis Kronach und 23-jähriger Mann aus Kulmbach in einen Streit um ein Taxi. Der Kronacher schlug seinem Widersacher im Verlauf dieser Auseinandersetzung mit der Faust ins Gesicht, wobei der Kulmbacher einen Nasenbeinbruch erlitt und sich anschließend im Klinikum behandeln lassen musste. Auch diese beiden Streithähne standen laut Polizei zum Teil erheblich unter Alkoholeinfluss.

Gegen 5 Uhr wurde schließlich ein alkoholisierter 22-jähriger Mann aus Unterfranken neben seinem Auto stehend in der Innenstadt in Begleitung eines 19-jährigen Kulmbachers angetroffen und kontrolliert. Da ein Alkotest einen Wert von über 0,5 Promille ergab, stellte die Polizei die Fahrzeugschlüssel sicher.

Auch am Samstag mussten die Polizeibeamten diverse Einsätze erledigen. So erwischte die Betreiberin eines Standes kurz nach 23 Uhr einen 25-jährigen Kulmbacher dabei, wie er sich etliche Waren in seine Jackentasche steckte. Als sie um Hilfe rief, wurde der mit über zwei Promille stark alkoholisierte Mann, der Anstalten zur Flucht machte, von einem 19-jährigen Kulmbacher festhalten und dem Sicherheitsdienst übergeben. Die inzwischen verständigte Polizei stellte schließlich bei einer Durchsuchung des Mannes fest, dass der Dieb diverse Ringe und Ketten im Gesamtwert von 72 Euro gestohlen hatte.

Zur gleichen Zeit wurde ein 22-jähriger Kulmbacher beim Roten Kreuz „vorstellig“. Der junge Mann wollte sich auch nach gutem Zureden nicht von seinen befreundeten Begleitern nach Hause bringen lassen. Nachdem auch kein Familienangehöriger erreicht werden konnte, wurde der Mann der Polizei übergeben und in einer Zelle ausgenüchtert. Dies war auch dringend nötig, denn er brachte es auf sage und schreibe mehr als drei Promille.

Für noch größeres Aufsehen sorgte kurz vor 2 Uhr ein 18-jähriger Kulmbacher in der Oberen Stadt. Polizeikräfte beobachteten ihn dabei, wie er mit entblößtem Oberkörper wild gestikulierend ziellos umherlief. Bei der anschließenden Kontrolle konnte der mit über zwei Promille „belastete“ Mann nicht beruhigt werden, weshalb er schließlich mit Handfesseln in Gewahrsam genommen werden musste.

Als die Beamten den jungen Mann anschließend in den Streifenwagen bugsieren wollten, beruhigte er sich laut Polizei keineswegs. Vielmehr trat und schlug um sich und versuchte sogar noch im Dienstauto, einem Polizeibeamten ins Bein zu beißen. Da er offensichtlich zudem psychische Probleme hatte, wurde der 18-Jährige schließlich in das Bezirkskrankenhaus nach Bayreuth gebracht. Ihn erwartet unter anderem eine Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie versuchter Körperverletzung.

Und auch, als bereits der Morgen graute, hatten die beamten noch zu tun. Gegen 4.20 Uhr gerieten im Bereich der Sutte eine 19-jährige und eine 20-jährige Frau in Streit mit einer bislang unbekannten Frau. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung schlug diese den beiden stark alkoholisierten jungen Damen aus dem Landkreis Kulmbach jeweils mehrfach ins Gesicht, wobei beide leicht verletzt wurden und sich in ärztliche Behandlung begeben mussten. Eventuelle Zeugen dieses Vorfalles werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Kulmbach zu melden.

Schließlich mussten die Polizeibeamten auch am Sonntag noch ein „Opfer“ des Altstadtfestes „betreuen“: Bereits um 17.30 Uhr wurde der Polizei ein total betrunkener Fußgänger im Bereich der Kronacher Straße gemeldet. Der verständigten Streifenbesatzung gelang es schließlich, den 41-jährigen Mann aus dem westlichen Landkreis Kulmbach aufzugreifen und auszunüchtern. Ansonsten verlief der restliche Altstadtfestsonntag laut Polizei ruhig und ohne besondere Vorkommnisse.

Unterm Strich spricht die Kulmbacher Inspektion von einem normalen Verlauf des 38. Kulmbacher Altstadtfestes.