Kulmbach - Immer mehr Kinder erkranken schon in sehr jungem Alter an Diabetes, Typ 1, eine besonders tückische Erkrankung, die sich schleichend entwickelt. Bevor die ersten Symptome auftreten, attackiert das kindliche Immunsystem körpereigene Strukturen. Die Folgen sind oft fatal: Es kann zu schweren Stoffwechselentgleisungen kommen. "Bis man die Erkrankung bemerkt, sind die Kinder meist schwer krank, oft genug landen sie in der Intensivstation", weiß Dr. Helmut Bock, der Kinderarzt des Klinikums Kulmbach, aus Erfahrung. Jetzt gibt es Hoffnung. Forschungsergebnisse der letzten Jahre - unter anderem aus dem Institut für Diabetesforschung am Helmholtz-Zentrum München - geben Anlass zu der Vermutung, dass sich diese Autoimmunreaktion und somit die Erkrankung an Typ-1-Diabetes im Baby- und Kleinkindalter verhindern lässt. Die "Freder1k-Studie", die jetzt auch in Bayern begonnen hat, soll die Kinder identifizieren, die davon profitieren könnten. Auch das Klinikum Kulmbach ist neben derzeit 21 anderen Kliniken sowie mehr als 250 Kinderärzten im Freistaat dabei. Das Klinikum bietet Eltern seit Anfang Januar die kostenlose Untersuchung an. Die Resonanz ist riesig. "Fast alle beteiligen sich. Die Eltern sind von diesem Angebot überzeugt", berichtet Dr. Bock.