Kulmbach Schulen planen unterschiedlich

Kathrin Limmer Quelle: Unbekannt

Kulmbach - Die Pandemie zieht zwar inzwischen auch in den Schulen im Kulmbacher Landkreis immer weitere Kreise.

 
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Kulmbach - Die Pandemie zieht zwar inzwischen auch in den Schulen im Kulmbacher Landkreis immer weitere Kreise. Ein Indikator dafür, dass es generelle und gleiche Regelungen für alle Schulen geben muss, ist das nach Überzeugung der Verantwortlichen aus den Behörden und der Schulleitungen aber nicht, wurde bei der Pressekonferenz im Landratsamt gesagt. Und in der Tat: Das Geschehen hat ganz unterschiedliche Auswirkungen. Das MGF und die FOS/BOS sind derzeit ganz geschlossen. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass die Zahl der Lehrer, die jetzt in Quarantäne sind, zu groß ist, um noch einen regulären Präsenzunterricht bieten zu können. An anderen Schulen sind einzelne Klassen betroffen, wieder an anderen Schulen gibt es gar keine positiven Fälle. Damit gibt es, wie die Verantwortlichen sagen, jetzt keinen Grund zu sehr weitreichenden Entscheidungen wie die Schließung der Schulen oder das Umsteigen auf generelle Trennung der Klassen in Präsenz- und Distanzunterricht. Sollte der kommen, baut das Schulamt eher auf einen tageweisen Wechsel statt auf einen Wochentakt. Vor allem für die kleineren sei es problematisch, ihre Leistung und die Leistungsbereitschaft immer wieder hochzufahren. Im täglichen Wechsel laufe das besser.

Schulen ganz unterschiedlich betroffen

Zwei Schulen im Landkreis Kulmbach, das MGF und die FOS/BOS, sind derzeit ganz geschlossen.

46 positive Fälle gibt es laut Schulleiter Alexander Battistella augenblicklich am Beruflichen Schulzentrum, zu dem auch die FOS/BOS gehört, an der etwa 400 Schüler unterrichtet werden. Allein 43 Fälle entfallen auf diese Schule. 31 Lehrer und 259 Schüler befinden sich in Quarantäne.

Neu hinzugekommen in der Quarantäne ist eine Klasse der Kulmbacher Realschule, nachdem eine Schülerin positiv getestet wurde. Auch am CVG muss nach positiven Tests bei zwei Schülern eine Klasse pausieren. Am MGF sind derzeit noch 12 Schüler und 4 Lehrer infiziert.

3000 Schüler besuchen die 27 Grund- und Mittelschulen im Landkreis, informiert Schulamtsleiter Michael Hack. Davon sind 5 Schüler und 2 Lehrer positiv getestet. Betroffen von Quarantäneanordnungen sind 10 Klassen an der Kulmbacher Hans-Edelmann-Schule, an der Meußdoerffer-Schule in der Blaich, an der Ziegelhüttener Schule und der Mittelschule in Neuenmarkt. An allen anderen Grund- und Mittelschulen ist mindestens derzeit noch alles im "grünen Bereich".


""Wir warten jetzt ab, wie sich das Geschehen entwickelt", sagt Schulrat Michael Hack. "Erstmal gehen wir aber von Präsenzunterricht nach den Ferien aus." Für die Grund- und Mittelschulen werde jetzt noch nichts festgelegt. Um den -eltern Planungssicherheit zu geben, will man sich im Schulamt in der kommenden Ferienwoche zusammensetzen und anhand der dann aktuellen Lage die Entscheidung treffen, damit die Eltern rechtzeitig Bescheid wissen. Nicht automatisch werde man deswegen überall die dritte Stufe des Pandemie-Bekämpfungsplans in Kraft setzen. Vorerst gelte aber an allen Schulen Maskenpflicht auch im Unterricht. "Vielleicht kommen wir damit hin", sagt der Schulrat auch mit Blick darauf, dass durch den Lockdown der weitere Anstieg der Corona-Zahlen möglicherweise gebremst werden kann.

Wo der Landkreis mit seinen Grund- und Mittelschulen schon aufgrund des recht eng begrenzten Einzugsbereichs zumindest noch auf Entspannung hoffen kann, muss das Berufliche Schulzentrum mit seinen rund 2400 Schülern, die zum Teil aus dem gesamten Bundesgebiet kommen, anders planen. Deswegen bereitet man sich am BSZ jetzt schon auf geteilten Unterricht vor, informiert die Betriebe und richtet die Klassenzimmer so ein, dass neben der Maskenpflicht auch der Mindestabstand von 1,5 Metern dazu beitragen kann, das Infektionsrisiko zu mindern. Schulleiter Alexander Battistella appelliert dringend an alle Schüler, sich auch außerhalb des Unterrichts an die Regeln zu halten, die Kontakte einzuschränken und auch möglicherweise gewohnte Fahrgemeinschaften zur Schule erst einmal auszusetzen.

"Das Schulthema ist uns sehr wichtig", macht Kathrin Limmer deutlich, die gerade den Landrat vertritt. "Schule und Kindergärten wären das letze, das wir, wenn nötig, schließen und das erste, das wir wieder aufmachen würden. Die aktuelle Lage und die damit verbundenen Entscheidungen seien mit den Schulleitern abgestimmt. Die Planung gelte natürlich nur unter dem Vorbehalt, dass sich die Situation nicht drastisch ändert. Das Thema sei emotional sehr aufgeladen. Zahlreiche Bürger meldeten sich dazu im Amt. Die Spannbreite reicht von der Forderung, die Schulen unter allen Umständen offen zuhalten bis hin zu der Forderung, alle zu schließen., sagte Kathrin Limmer.

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