Kulmbach - Dr. Klaus Julius Springmann aus Lehenthal wäre es am liebsten, die Stromnetze würden wieder, wie früher, in die Hand der Kommunen gelangen. 2017 laufen die Verträge mit dem Großkonzern Eon aus. Das wäre eine gute Gelegenheit, sich die Netze wieder in die eigene Verantwortung zu holen, sagt der 77-jährige ehemalige Maschinenbau-Ingenieur, der sich bereits seit Jahren mit erneuerbarer Energie auseinandersetzt und sich zu einem profunden Kenner dieses Bereichs entwickelt hat. Die Netze zurück in die Regionen und am besten den Bürgern Gelegenheit geben, sich daran auch mit Investitionen zu beteiligen, das hält Dr. Springmann für das Gebot der Zeit: "Großkonzerne sind auf maximalen Profit aus. Die haben kein Interesse daran, dass Bürger bezahlbare Energie bekommen", sagt er und ist überzeugt, dass es das Beste wäre, die in der Region erzeugte Energie auch hier zu vertreiben und das am besten im eigenen Netz. Im Landkreis Kulmbach gebe es bereits jetzt eine respektable Menge an selbst erzeugtem Strom. Viele Bürger seien daran interessiert. Warum nicht auch die Netze selbst zurückholen? Der Zeitpunkt sei günstig. 2017 laufen die Verträge mit der Eon aus und Dr. Springmann zufolge seien viele Abschnitte in abgeschriebenen Zustand, müssten also preiswert zurückzuerhalten sein. Auf etwa zehn Millionen Euro schätzt Springmann die Investitionen, die in der Stadt Kulmbach nötig wären. "Das Argument von früher, man könne sich das nicht leisten, dürfte jetzt nicht mehr zählen."