Kulmbach Theater träumt von Domizil

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Die Buschklopfer stecken schon mitten in der Vorbereitung für die kommende Spielsaison. Die Truppe hofft, eines Tages in Kulmbach doch ein eigenes kleines Reich zu bekommen.

 
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Kulmbach - Sie sind ebenso vielseitig wie aktiv und aus dem Kulmbacher Kulturleben gar nicht mehr wegzudenken: Die Buschklopfer spielen seit nun schon 27 Jahren in Stadt und Landkreis und darüber hinaus Theater und haben damit bei ihrem Publikum jede Menge Erfolg; ob es nun Komödien für Erwachsene sind oder Aufführungen für Schulen, die Stadtführungen, die Burgführungen und vieles mehr. Natürlich stecken die Macher dieser Amateur-Truppe schon längst in den Vorbereitungen für die kommende Spielsaison. Johannes und Cosima Asen präsentieren im Gespräch mit der Frankenpost ehrgeizige Pläne und ein Programm, in dem wohl jeder fündig werden kann. "Kulmbach, Komödie, Kinder - drei von vielen Anliegen der Buschklopfer", sagen sie selbst über sich und diesem Motto sind sie immer treu geblieben.

Auf den Busch wollten sie klopfen. Daher auch der Name. Als Cosima Asen und Stefan Masel 1985 ihre "freie Amateur-Theater-Gruppe" gründeten, wollten sie vornehmlich Provokatives spielen. Das tut die Truppe auch heute noch. Aber längst schon sind die Buschklopfer, seit 1997 ein eingetragener Verein mit jetzt 94 Mitgliedern, vor allem im komischen Genre zu Hause. Sie spielen, wo man sie lässt: In ihrem Domizil in Ködnitz, auf der Burg, auf Straßen und Plätzen, in Theater- und Wirtshaussälen. Ob Loriot, Valentin oder Selbstgeschriebenes, darunter vieles aus der Feder von Cosima Asen: Wer die Buschklopfer live erlebt, der spürt ihre Lust am Theater, erlebt Professionalität, wird mitgerissen und verzaubert.

Kein Wunder, dass die Buschklopfer gleich dreifache Kulturpreisträger in der Region sind: Der Landkreis Kulmbach hat die Truppe schon ausgezeichnet, die Serviceclubs und die WGK.

Seit 1992 nehmen auch die Kinder in der Arbeit der Buschklopfer breiten Raum ein. Projekttage der Kulmbacher Schulen, Mithilfe bei den Theateraufführungen der Gymnasien und jedes Jahr mehrere Aufführungen von Kinderstücken. Aber nicht nur für das junge Publikum wollen die Buschklopfer spielen. Sie fördern auch junge Talente in der 2002 gegründeten Jugendorganisation "Die jungen Buschklopfer", die sich inzwischen schon einen Namen gemacht haben.

Es muss nicht immer gleich ein ganzer Theaternachmittag oder -abend sein, wenn man sich von den Buschklopfern verzaubern lassen will: Die Stadtführungen oder die Burgführungen mit gespielten Szenen an verschiedenen Orten ziehen das Publikum in großer Zahl an. Für dieses Jahr soll die Burgführung um einige Spielszenen im Inneren des Gemäuers erweitert werden. Sicher ein Grund mehr, diese Führungen nicht zu verpassen.

So erfolgreich sie mit ihrem Spiel auch sind; eins ist den Buschklopfern in mehr als 25 Jahren nicht gelungen: ein festes Domizil in Kulmbach zu finden. Seit Jahren sind sie im Gasthof Hupfer in Ködnitz untergebracht. Aber das steht erstens zum Verkauf und zweitens ist es vor allem im Winter ein Abenteuer, den Theatersaal zu heizen: "Da stehen dann massenweise Radiatoren und kosten viel Geld und wir kriegen trotzdem nicht mehr als 15 Grad in den Raum. Wir sind wohl das einzige Theater, in dem die Leute ihren Mantel nicht nur anlassen dürfen, sondern sollen", sagen Cosima und Johannes Asen und sprechen aus, was sich die Buschklopfer neben der Tatsache, dass ihnen das Publikum gewogen bleibt, am meisten wünschen: "Wenn tatsächlich die Etage über dem Jugendzentrum ausgebaut wird, dann wünschen wir uns dort zwei Räume. Einen zum spielen und einen für Kulissen und als Garderobe."

Neben den Komödien wurden nun die Märchen unser zweites Standbein.

Cosima Asen


Ein voller, vielfältiger Spielplan für 2012

Jede Menge haben sie für dieses Jahr vor, die Buschklopfer: Bereits ab dem Frühjahr steht für die 3. und 4. Klassen das Umweltmusical "Dr. Ping" auf dem Plan."Dario Fo, der Dieb, der nicht zu Schaden kam" wird im April der Beitrag der Buschklopfer zum Mundartfestival aller bayerischen Theater sein. Gleich danach geht es weiter mit "Das Ding", einem Stück für Kindergartenkinder und im Literatencafe in Thurnau geht es um Karl May. "Eine Oper, eine Oper, oder: Der Impressario von Smyrna" ist geplant für ein ganz besonderes Open Air im Kulmbacher Oberhacken, das auch in Peesten und Langenstadt aufgeführt wird. Timm Thaler, Stadtführungen, Burgführungen, ein Theaterworkshop für Kinder und im Herbst die Boulevard-Komödie "Und das am Hochzeitsmorgen" setzen ein Highlight nach dem anderen. Und natürlich gibt es auch wieder ein Märchenstück. "Peter Pan" ist für die Stadthalle geplant. Mit viel Aufwand und einer echten Flugnummer".


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