Aktuell gibt es damit in der Region 4991 Stellenangebote quer durch alle Berufe. Auch hier bietet der Bereich Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag mit mehr als 300 Stellen die meisten Beschäftigungsmöglichkeiten. 250 Angebote kommen aus dem Maschinenbau- und der Betriebstechnik, 190 aus dem Bereich Energietechnik. Auch die Altenpflege und der Berufsbereich Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege haben mit derzeit jeweils über 200 offenen Stellen großen Bedarf.
Auch weiterhin bleibt die Kurzarbeit ein beherrschendes Thema, wobei im vorigen Monat deutlich weniger Anzeigen hinzugekommen sind. Seit März gingen insgesamt 5324 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für bis zu 75 050 Beschäftigte ein.
Ausbildungsmarkt: Der Ausbildungsmarkt der Region steht vor dem - durch die Corona-Krise verspäteten - Endspurt. So finden in diesem Jahr auch die Abschlussprüfungen später statt. Gleichzeitig zögern viele Betriebe mit ihren Entscheidungen zu den Ausbildungsverträgen. Die Unternehmen der Region stornieren zwar kaum Ausbildungsstellen, dennoch haben aktuell deutlich weniger Ausbildungsinteressenten eine verbindliche Zusage erhalten als in den Vorjahren. "Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte, die nach Corona weiterhin dringend benötigt werden. Die späten Entscheidungen bergen durchaus Gefahren", erklärt Sebastian Peine: Erfolgen jetzt keine Zusagen, besteht die Befürchtung, dass sich viele Jugendliche erst einmal gegen eine Ausbildung entscheiden und eine weitere Schullaufbahn einschlagen. Aktuell haben 948 Jugendliche noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Dem gegenüber steht ein Angebot von 1665 offenen Ausbildungsplätzen. Das entspricht einem Verhältnis von 1,76 Ausbildungsstellen je Bewerber. An der Spitze der Berufswünsche der noch unversorgten Bewerber stehen Berufe wie Verkäufer, Medizinische Fachangestellte und kaufmännische Berufe ebenso ganz oben wie Kfz-Mechatroniker und Fachinformatiker. Auch in diesem Jahr sind damit wieder viele Wunschberufe unter den "Top Ten" der regionalen Ausbildungsangebote.
Landkreis Kulmbach: Im Landkreis Kulmbach hat sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Mai mit einem Anstieg um neun Personen nur leicht verändert. Im Vergleich zu Juni 2019 stieg die Arbeitslosigkeit jedoch um 446 Personen. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,1 Prozent und lag damit 1,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Arbeitslos- und Arbeitsuchend-Meldungen erfolgten im Juni 2020 wie in den Vorjahren überwiegend von Beschäftigten an Schulen, wie zum Beispiel Schulassistenten, Schulwegbegleitern oder auch Reinigungskräften für die Dauer der Sommerferien. Auf die Arbeitsagentur kamen auch Studienabsolventen zu, die keinen adäquaten Arbeitsplatz finden konnten. Ebenso meldeten sich an- und ungelernte Arbeitnehmer, hauptsächlich von Personaldienstleistern und mit geringer Beschäftigungsdauer, deren Verträge gekündigt oder nicht verlängert wurden. Zugänge gab es auch von Ausbildungsabsolventen, die von ihren Ausbildungsbetrieben nicht übernommen wurden, und solchen in außerbetrieblichen Einrichtungen und Berufsförderungswerken.
Viele Kräfte des Hotel- und Gaststättengewerbes sind weiterhin arbeitslos gemeldet, weil sie von ihren früheren Arbeitgebern noch immer nicht zurückgerufen wurden. Einstellungen gab es von Angehörigen medizinischer Berufe, Verkaufspersonal im Lebensmittelbereich, Helfern im Lager und Versand sowie Berufskraftfahrern. Berufliche Weiterbildungsmaßnahmen, die im Präsenzunterricht durchgeführt werden, laufen unter Beachtung strenger Hygienevorschriften langsam wieder an.
Aktuell sind im Landkreis Kulmbach 754 Stellenangebote gemeldet, 23 weniger als im Mai und 115 weniger als im Vorjahr. Arbeitgeber suchten dringend Altenpfleger und -helfer für stationäre Einrichtungen und ambulante Dienste. Gefragt waren weiterhin Erzieher, Kinderpfleger, Lkw-Fahrer, Lagerhelfer und -fachkräfte.
Das Bauhaupt- und -nebengewerbe hat Bedarf an handwerklichen Fach- und Hilfskräften wie Maurern, Zimmerern, Fliesenlegern, Schreinern, Fenster- und Trockenbauern. Gute Einstellungschancen haben Fachleute für den Bereich Heizung, Klima und Sanitär. Für Dienstleistungs- und kaufmännische Berufe wurden vergleichsweise wenig Stellen angeboten.
Seit März gingen im Raum Kulmbach 754 Anzeigen für Kurzarbeit für bis zu 8120 Beschäftigte ein. Aktuell stehen 301 offene Ausbildungsstellen 115 interessierten Jugendlichen gegenüber. Mit 28 133 versicherungspflichtig beschäftigten Personen zum Stichtag 31. Dezember 2019 waren gegenüber dem Vorquartal 370 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren es 117 Beschäftigte mehr.