Kulmbach Wird der Bahnhof bald barrierefrei?

Seit vielen Jahren bemüht sich Kulmbach um den barrierefreien Ausbau seines Bahnhofs. Bislang ohne Erfolg. Foto: dpa/Marijan Murat

Gute Nachrichten für Rentner, Familien und Menschen mit einer Behinderung: Der Kulmbacher Bahnhof könnte vielleicht doch barrierefrei werden. Dafür muss die Stadt allerdings selbst aktiv werden, heißt es vom Freistaat.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Es erzählt sich wie eine nie enden wollende Geschichte: die Versuche der Stadt Kulmbach, den Bahnhof barrierefrei zu gestalten. Seit Jahrzehnten setzen sich die politischen Verantwortlichen der Stadt für eine entsprechenden Umbau ein – leider bisher immer vergebens. Nun scheint es überraschend Bewegung in dieser Angelegenheit zu geben. Das geht aus einem Brief des bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter an Oberbürgermeister Ingo Lehmann hervor.

In diesem rät der Minister der Stadt Kulmbach dazu, die Deutsche Bahn selbst mit der Planung eines barrierefreien Bahnhofs zu beauftragen. „Bei neuen oder zeitlich begrenzten Konjunkturprogrammen – unabhängig ob durch Bund oder Freistaat – hatten zuletzt jene Bahnhöfe höhere Chancen berücksichtig zu werden, bei denen bereits Baurecht oder zumindest Vorplanungen existieren“, erklärt Bernreiter.

Er habe sich beim Besuch der Kulmbacher Bierwoche am 30. Juli selbst einen Eindruck vom Zustand des Bahnhofs gemacht. Daneben fand auch ein Gespräch mit OB Ingo Lehmann und Landrat Klaus Peter Söllner statt, in dem sie Bernreiter über den Zustand der Anlage informierten.

Letztendlich sei Bernreiter zu dem Schluss gekommen, dass der barrierefreie Ausbau ein „absolutes Muss“ sei. Gleichzeitig stellt der Verkehrsminister klar, dass eine Förderung durch den Freistaat Bayern voraussetze, dass der Bund die Regionalisierungsmittel massiv erhöht, um eine Kofinanzierung zu ermöglichen. „Sollte die Stadt Kulmbach meiner Anregung folgen, wird mein Haus angesichts der dann bestehenden Situation prüfen, ob eine finanzielle Unterstützung möglich ist.“

Am 11. Juli war bereits der Parlamentarische Staatssekretär Michael Theurer vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Kulmbach zu Gast und verschaffte sich dort ebenfalls ein Bild vom "nicht hinnehmbaren Zustand" des Kulmbacher Bahnhofes, heißt es in einer Mittelung der Stadt.

Er verwies auf eine mögliche Förderung des barrierefreien Ausbaus mittels des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG), bei dem sich Bund, Land und Kommune die Kosten teilen.

In einem ersten Schritt, so erklärte es der Regierungspolitiker, wäre es allerdings nötig, den Freistaat Bayern um die Bereitstellung der entsprechenden Gelder zu bitten.

Oberbürgermeister Ingo Lehmann zeigt sich erfreut über den Inhalt des Briefes vom Minister und betont in seiner Antwort: „Wenn nun die Möglichkeit besteht, dass der Freistaat Bayern uns finanzielle unterstützt, wenn wir als Stadt den ersten Schritt gehen, Mittel in unseren Haushalt einplanen und die DB Station&Service AG beauftragen, einen barrierefreien Ausbau unseres Bahnhofes in die Wege zu leiten, dann werden wir diese Chance zweifelsfrei ergreifen.“

Autor

Bilder