Traum geht in Erfüllung Kulmbacher spielt im "Tatort"

Udo Fürst

Der in Kulmbach geborene Schauspieler Nikolai Will spielt im Franken-"Tatort" einen Tankwart. Die Rolle ist dem 40-Jährigen wie auf den Leib geschneidert.

 
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Seit Jahren träumt Nikolai Will einen Traum, den wohl viele deutschsprachige Schauspieler haben: den von einer größeren Rolle im Tatort. Jetzt hat sich dieser Traum für den in Kulmbach geborenen, in Würzburg aufgewachsenen und seit Jahren in Köln lebenden 40-Jährigen erfüllt.

Die Rolle des eigenwilligen Tankwarts als Zeuge ist Will auf den Leib geschneidert und lässt sein anerkannt komödiantisches Talent perfekt zur Wirkung kommen. Neben dem Text musste Will noch etwas für einen Franken-Tatort fast Unerlässliches lernen: Fränkisch. „Ich lebe ja schon über 20 Jahre in Köln und hab das komplett verlernt“, sagt Will schmunzelnd. Aber es hat geklappt. Wie im vorab gezeigten Ausschnitt zu hören ist, hat er seine eigentliche „Muttersprache“ schnell wieder verinnerlicht.

Es sei für ihn unvergesslich, mit solch fantastischen Schauspielern wie Dagmar Manzel (Hauptkommissarin Paula Ringelhahn) oder Fabian Hinrichs (Hauptkommissar Felix Voss) spielen zu dürfen. Will: „Ich konnte mit meiner Rolle etwas Leichtigkeit und Witz in diesen intensiven, dramatischen Tatort bringen.“ Dabei hat sich Nikolai Will besonders darüber gefreut, sozusagen eine Soloeinlage bekommen zu haben. „Zumindest gefühlt war es das für mich.“ Will, laut eigenen Angaben der deutschsprachige Schauspieler seiner Altersklasse mit den meisten Nebenrollen, hat noch einen Wunsch erfüllt bekommen: Ein halbes Jahr vor seinem 40. Geburtstag hat er endlich eine feste Rolle in einer Serie (Rentnercops) bekommen. Besonders stolz ist Will auf einen an ihn gerichteten Instagram-Kommentar des bekannten Schauspielkollegen Armin Rohde, der geschrieben hatte: „Es ist nicht zu begreifen, dass Du nicht längst schon größere Rollen zu spielen bekommst. Du bist ein prima Kollege, kannst sehr viel, bist überzeugend komödiantisch, hast Tiefgang. Ich begreif’ es einfach nicht.“

„Wenn wir schon beim Träumen sind. Ich hätte da noch einen: eine Rolle in einem Eberhofer-Krimi“, wünscht sich Nikolai Will und erklärt, dass er gerne mehr in Mundart spielen würde. Den Anfang hat er mit seiner Rolle in Fränkisch ja schon gemacht. Da sollte auch der oberbayerische Dialekt kein allzu großes Problem für ihn sein. Vom Humor und seinem komödiantischen Talent her würde der gebürtige Kulmbacher ohnehin perfekt zum Eberhofer Franz passen.

Ihr achter Fall stellt die Nürnberger Tatort-Kommissare Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs) in dieser Hinsicht vor ein großes Rätsel: Lukas Keller, ein junger, erfolgreicher Informatiker, der überall beliebt war, wurde Opfer eines abscheulichen Verbrechens, und niemand kann sich erklären, warum. Die Eltern verzweifeln am unfassbaren Tod ihres einzigen Sohnes und bringen die Ermittler durch ihre Eigenmächtigkeiten in zusätzliche Bedrängnis.

Der Tatort Franken „Warum“ wurde von der Hager Moss Film im Auftrag des Bayerischen Rundfunks produziert und vom 2. bis zum 31. März 2021 in Nürnberg und Umgebung gedreht. Regie führte der vielfach preisgekrönte und Tatort-erfahrene Max Färberböck, der zusammen mit Co-Autorin Catharina Schuchmann auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. Seine TV-Premiere feiert der Krimi am Maifeiertag um 20.15 Uhr in der ARD. Hier geht´s zu Vorschau >>>

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