Jovial schwadronierend wendet sich ein Sammler an einen Künstler: "I like your ideas" (Ich liebe Ihre Ideen). Die Antwort ist lapidar: "I like your Mercedes." Sachen wie diese zeichnet der 1961 geborene rumänische Künstler Dan Perjovschi, dessen Talent erstmals auffiel, als er in früher Jugend seine Lehrer karikierte. Den Versuch, Maler zu werden, gab er nach dem Studium bald auf; solche Kunst erschien ihm angesichts der sozialen Notlage der Bevölkerung unangebracht. Stattdessen lud er Freunde zu Aktionen ein, die auf die repressive Zensur in Rumänien verwiesen. Er schuf Zeichnungen, die mit scharfer Ironie die Absurditäten der "wunderbaren Welt" kommentierten, und begann schließlich, seine Einfälle direkt auf Wände zu übertragen. 1999 vertrat er Rumänien bei der Biennale in Venedig, es folgten Ausstellungen unter anderem im Museum Ludwig in Köln und im MoMA in New York, das seine Zeichnungen unter dem Titel "What happened to us?" (Was ist mit uns passiert?) präsentierte. Auch im Treppenhaus des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg waren seine Wandzeichnungen schon zu sehen, 2006 nämlich im Rahmen einer "Grenzgänger"-Schau, und dort sind sie bis heute erhalten geblieben (gewöhnlich werden sie nach Ausstellungsende überstrichen). Man sieht, zum Beispiel, die großen Dinge, auf die ein Mann stolz zu sein pflegt: großes Haus, großes Auto - und daneben die schlanke Frau. Ja, Größe ist nicht alles. Das Regensburger Museum, das über eine beachtenswerte Bildersammlung verfügt - mit Arbeiten von Graubner bis Gerhard Richter, von Dix über Bellmer und Spoerri bis zu Polke und Lüpertz -, wird durch Perjovschis Wandzeichnungen um eine attraktive und originelle Facette reicher. Übrigens: In zwei Sonderausstellungen zeigt das Haus derzeit Arbeiten auf Papier von Lovis Corinth und Fotografien des Schriftstellers Arno Schmidt.