Freedom's just another word for nothin' left to loose." Mit der Landstreicher-Hymne "Me and Bobby McGee" aus der Feder Kris Kristoffersons und mit dem bekanntesten Nicht-Instrumental-Hit aller Zeiten "Mercedes Benz" sang sie sich ins Kollektivgedächtnis: Janis Lyn Joplin, geboren am 19. Januar 1943 in Port Arthur/Texas gilt bis heute als die weibliche Stimme der Rockmusik schlechthin, als Ikone der Hippiebewegung und Vorreiterin der Frauenemanzipation. Tragischerweise auch als Blaupause des vorzeitigen Endes einer Künstlerkarriere durch die "unheilige" Dreifaltigkeit Sex, Drugs and Rock'n Roll. Die Tochter eines Managers der Ölindustrie erkor die Bluesinterpreten Leadbelly und Bessie Smith zu Vorbildern und entwickelte ihren ureigenen und bis heute kaum kopierbaren Gesangsstil: emotional, exzessiv und exaltiert, kratzig und aggressiv - bis dato ungehört. Als die Rockmusik Ende der Sechzigerjahre die braven Beat- und Popgefilde hinter sich ließ und zu neuer, deutlich härterer Gangart ansetzte - Janis Joplin verlieh ihr die Stimme, die gehört wurde. An ihr und keiner anderen müssen sich seitdem alle "Röhren" - von Tina Turner bis Doro Pesch - messen lassen. 1966 schloss sich Joplin in San Francisco der Band "Big Brother & the Holding Company" an, errang 1967 einen ersten Erfolg beim Monterey Pop Festival und bekam daraufhin einen Plattenvertrag bei Mainstream-Records. 1969 trat sie mit der "Kozmic Blues Band" beim legendären Woodstock-Festival auf - aufgrund ihrer Trunkenheit und angeschlagenen Stimme kein Ruhmesblatt. Der exzessive und maßlose Lebensstil mit Alkohol, Aufputschmitteln und Heroin, immer wieder von depressiven Phasen unterbrochen, zeigte bereits Wirkung. Trotzdem sollte die LP "Pearl" mit ihrer dritten Band "Full Tilt Boogie" 1970 mit den oben genannten Songs ihr größter Erfolg werden - den sie nicht mehr erlebte. Am 4. Oktober 1970 wurde Janis Joplin im Landmark Hotel in Los Angeles tot aufgefunden, gestorben nach offiziellen Verlautbarungen an einer Überdosis Heroin. Sie starb mit 27 Jahren und ist seitdem eines der prominentesten Mitglieder des "Club of 27", dem auch Jimi Hendrix, Brian Jones, Jim Morrison und Kurt Cobain angehören. 1995 wurde Janis Joplin in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen.