Eingefleischte Fans stellen sich Eddie Arent am liebsten schwarz-weiß vor - so schwarz-weiß wie die Edgar-Wallace-Filme, die nur so lange etwas taugten, wie sie nicht in Farbe gedreht wurden; und höchstens so lange, wie Eddie Arent mitspielte. Damit war 1966, mit dem "Geheimnis der weißen Nonne", dem zweiten Farbfilm der Reihe, Schluss: Nach 23 Wallace-Filmen verabschiedete sich der Komiker, der heute 85 Jahre alt wird, 1966 aus der Stammbesetzung. Zu der gehörten auch Joachim Fuchsberger oder Klaus Kinski - so vertraut wurde einem das Ensemble wie die Akteure eines Stadttheaters. Arent, 1925 als Gebhard Georg Arendt in Danzig geboren, ließ sich am dortigen Theater zunftgemäß zum Schauspieler ausbilden - und wer unter die schwarz-weiße Gruselkrimi-Oberfläche späht, erkennt in ihm leicht den Könner. Beispielhaft gab er in den beiden Wallace-Adaptionen um den "Hexer" den Diener und Assistenten der Titelfigur: loyal, gerissen, von gut sichtbarer Unauffälligkeit. Ein Butler - kein Mörder: Den Übelmann in der "weißen Nonne" nimmt man ihm nicht ab. Unnachahmlich verband er die schlanke Manierlichkeit eines Gentleman mit der unabänderlichen Naivität des lauteren Unglücksraben und liebenswerten Tölpels. An seiner Begabung oder Intelligenz zu zweifeln, gab der Künstler indes nie Anlass. Nach dem Kriegsdienst und dem Verlust der Heimat spielte er im Westen Kabarett, so in Stuttgart unter Werner Finck, später in München. In "Der Arzt von Stalingrad" bekam er eine Minifilmrolle - fortan ließen ihn erst das Kino, dann das Fernsehen nicht mehr vom Haken. Dass er später, für den Privatkanal RTL, erneut in Wallace-Streifen mitmischte, verhinderte deren Debakel nicht: Auf Kenner wirken sie unerträglich. Hingegen zog Arent an der Seite Harald Juhnkes die Lacher der TV-Nation auf sich. Später versuchte er sich, scheiternd, als Hotelier. Komiker - vom Publikum belacht, von Kritikern gern belächelt - war sein Beruf: "Dies Wort", sagte Arent stolz, "stecke ich mir wie einen Orden an die Brust."