Das Lied übrigens hatte ihr Vater, der Komponist Gerhard Froboess, für die Schöneberger Sängerknaben geschrieben; die lehnten ab, und "die kleine Cornelia" wurde zum Star. Jahre später eroberte sie die Zuschauer mit Schlagern wie "Zwei kleine Italiener" und in rund 20 Filmen à la "Wenn die Conny mit dem Peter" unter anderem an der Seite von Peter Kraus. Zu dieser Zeit wusste sie allerdings schon längst, wo ihr Weg wirklich hinführen sollte: zur Bühne. Parallel zu den Kinofilmen der Fünfziger nahm sie privaten Schauspielunterricht und hatte mit 19 Jahren ihr erstes Engagement am Landestheater Salzburg. Mit siebzig ist Cornelia Froboess, die heute Geburtstag feiert, eine der bekanntesten Charakterdarstellerinnen Deutschlands - und das, obwohl sie hauptsächlich Theater spielt. Ihre Bühnenkarriere begann bei den Münchner Kammerspielen und in der Zusammenarbeit mit dem dortigen Oberspielleiter und Intendanten Dieter Dorn. In seiner Regie erarbeitete sie viele ihrer großen Rollen von Lessings Minna über Wedekinds Lulu bis zu Kleists Käthchen. Sie spielte Strauß, Goethe, Strindbergh und Ibsen und war von 1984 an August Everdings Eliza in "My Fair Lady" am Gärtnerplatztheater. München ist die künstlerische Heimat der Schauspielerin, die nach den Kammerspielen lange Jahre am Residenztheater engagiert war. Von der Kinoleinwand indes verschwand sie nie ganz; nach den Heimatfilmen der Nachkriegszeit beeindruckte sie unter anderem als Claire in der Tucholsky-Verfilmung "Rheinsberg" (1967), als Henriette in Fassbinders "Die Sehnsucht der Veronika Voss" (1982) oder als Mutter in "Knockin" on Heaven's Door" (1997). Cornelia Froboess ist seit 46 Jahren verheiratet mit dem Regisseur und Intendanten Dr. Hellmuth Matiasek, den sie einst in Salzburg kennenlernte; das Paar hat zwei Kinder.