So viele Bestseller wie er hat kaum ein anderer verfasst. Mit mehr als 40 Romanen, über 100 Kurzgeschichten und diversen Drehbüchern zählt Stephen King zu den fleißigsten und erfolgreichsten Schriftstellern der Gegenwart. Horror-Geschichten sind seine Spezialität: Häufig werden Durchschnittsmenschen in grauenhafte und meist übernatürliche Ereignisse verstrickt, doch bricht der Schrecken nicht nur von außen ein, er nistet auch in der Psyche der handelnden Personen. Ein schönes und berühmtes Beispiel dafür ist der Held des Romans „Shining“, der als Hausmeister im eingeschneiten „Overlook Hotel“ von Dämonen heimgesucht wird und dem Wahnsinn verfällt. Kein Geringerer als Stanley Kubrick verfilmte das Buch, mit Jack Nicholson in der Hauptrolle; vom Resultat war das Publikum ebenso begeistert wie die Kritik, nur Autor King selbst zeigte sich enttäuscht, weshalb er später auf ein dreiteiliges Remake fürs Fernsehen drängte. Auch viele andere Stoffe des Schriftstellers, der heute vor 60 Jahren in Portland (US-Bundesstaat Maine) zur Welt kam, wurden verfilmt; schon 1974 nahm sich Brian de Palma mit großem Erfolg seines Romans „Carrie“ an. Wie sagte doch Alfred Hitchcock: „Nur aus schlechten Büchern kann man wirklich gute Filme machen.“ Die literarische Qualität des King-Werks ist seit jeher umstritten. Als der Autor 2003 den renommierten „National Book Award to American Letters“ erhielt, waren viele Kritiker empört. Kings „Fließband-Literatur“, so meinten sie, sei nicht würdig, auf diese Weise geehrt zu werden. Über das Privatleben des Vielschreibers, der auch unter dem Pseudonym Richard Bachman erfolgreiche Romane veröffentlichte, ist bekannt, dass er in den 80er Jahren alkohol- und kokainsüchtig war, seine Sucht aber mit Hilfe von Frau und Freunden überwand. 1999 wurde er bei einem Autounfall schwer verletzt, doch geht es ihm seit langem wieder gut. Also schreibt Stephen King weiter: Soeben erschien unter dem Titel „Qual“ die überarbeitete Version eines bislang unveröffentlichten Frühwerks. Dabei handelt es sich, wie der Autor im Nachwort erklärt, um „die Tragödie eines jungen Menschen aus traurigen Verhältnissen“.