Eng verbunden mit dieser Musik war bei Marley - und ist es bei manchen seiner Fans bis heute - die Religion der Rastafari, die gegen die Unterdrückung der Schwarzen kämpfen, auf eine Heimkehr in ihr Ursprungsland Afrika hoffen, sich auf die Bibel berufen und gedrehte Haare, sogenannte Dreadlocks, tragen. Es war 1967, als Robert Nesta Marley vom Christentum zu diesem Glauben übertrat.

Er trat immer gegen Ungleichheit ein und betonte: "Solange es noch Menschen gibt, die alles haben, und welche, die nichts haben, solange sich noch eine Rasse der anderen überlegen fühlt, so lange wird es Krieg geben in dieser Welt." Zu Hause, auf Jamaika, wurde er für diese Einstellung zutiefst verehrt, denn viele Texte seiner Songs, zu denen westliche Fans so gerne tanzen und sich dabei von ihrer manchmal geradezu mystischen Ausstrahlung wegtragen lassen, sind eigentlich Anklagen gegen Rassismus und ungezügelten Kapitalismus. In den Siebzigerjahren feierte seine Musik weltweit Erfolge, Tourneen nach Nordamerika und Europa wechselten sich ab, Bob Marley wurde zur lebenden Legende.

1977 nahm er ein Video von "Is This Love?" auf, in dem viele Kinder um ihn herumtanzen. Es ist anzunehmen, dass einige von ihnen seine eigenen waren, denn elf Kinder von verschiedenen Frauen hatte er offiziell anerkannt - andere Quellen sprechen von bis zu über 40 weiteren unehelichen. Damals war er schon schwer an Krebs erkrankt. Doch er machte weiter, gab ein Konzert nach dem anderen. Sein Zustand verschlechterte sich rapide, und durch die Behandlung verlor er auch noch seine ihm so wichtigen Haare. Da er in der Heimat sterben wollte, bestieg er ein Flugzeug nach Jamaika. Bei der Zwischenlandung in Florida war er so schwach, dass er nicht weiterfliegen konnte. Kurz darauf starb er am 11. Mai 1981 in einem Krankenhaus in Miami.