Heute ist der Kurzfilm, der, wenn er gut ist, in wenigen Minuten eine ganze Welt erzählen kann, von der großen Leinwand so gut wie verschwunden - einzig Festivals wie die Internationalen Hofer Filmtage oder auf die "kleine Form" spezialisierte Reihen wie die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen machen sich darum verdient und halten die Tradition noch hoch. Zusätzlich zu den darauf spezialisierten Festivals findet seit drei Jahren zur längsten Nacht des Jahres unter dem Titel "Der kürzeste Tag" weltweit der Kurzfilmtag statt. In Hof wird diesem Ereignis im Kafé Kampschulte, Karolinenstraße 34, am Sonntag mit dem dritten Hofer Kurzfilmtag Rechnung getragen. Der Verein Kopf Hof zeigt von 19 Uhr an bei freiem Eintritt zehn Filme, die samt und sonders in der Region entstanden sind und deren Bandbreite diesmal besonders breit ausgefallen ist. Da geht es um den "Hofsänger" Micha aus der Altstadt oder um Moritz, einen jungen Jäger, der zwischen zwei Welten gefangen ist. Ein Kunstfilm greift in fünf Episoden mögliche Anagramme aus dem Filmtitel "War nicht da" auf. "Handycap" handelt von einem Schüler, dem durch seine Handysucht der Verlust all seiner Freunde droht. In einer ganz eigenen Machart entstand "Fieh": Der Film besteht aus 31 kurzen Bildgeschichten, die auf Tapetenrollen gemalt und mit eigens dafür kreierten Musik-Jingles unterlegt sind (www.kopf-hof.de). Auch international findet "Der kürzeste Tag" seinen Niederschlag: Der Kultursender Arte widmet der kleinen Filmform in der Nacht zum Montag von 0.05 Uhr an eine Kurzfilm-Nacht. Unter dem Titel "Kurzschluss - Das Magazin" laufen 17 internationale Werke - vom Animationsfilm über komisch-skurrile Streifen bis hin zu vier Stummfilmen von Charley Bowers, einer der rätselhaftesten Persönlichkeiten des frühen amerikanischen Kinos. Viele der Filme, darunter "Drunter & drüber" von Philipp Löhle, werden zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt.