DRESDEN – Mit Fabio Luisi bekommt die Sächsische Staatsoper Dresden nach 52 Jahren wieder einen Generalmusikdirektor. Der Italiener übernimmt das Amt zum 1. August und will besonderes Augenmerk auf das zeitgenössische Schaffen richten. Als zweiten Schwerpunkt kündigt er das Werk von Richard Strauss und dessen Zeitgenossen an. Künftig ernennt die Staatskapelle für jede Spielzeit einen „Capell-Compositeur“. Dieser Titel aus der knapp 460-jährigen Geschichte des Orchesters ist jedoch der Moderne vorbehalten. Als erste Komponistin wird Isabel Mundry neue Werke für die Dresdner schreiben und dort uraufführen. Für Luisi (Bild) ist es „ein großes Privileg“, das Haus in den kommenden Jahren musikalisch leiten zu dürfen. Das Doppelamt, in dem der 48-jährige italienische Maestro sowohl für das Orchester als auch für das übrige musikalische Programm des Hauses zuständig sein wird, wurde erstmals seit Jahren wieder geschaffen. Lange Zeit waren beide Bereiche personell getrennt. Die Semperoper hatte den 1959 in Genua geborenen Luisi, zuvor Leiter des Sinfonieorchesters des MDR in Leipzig, im Januar 2004 als Nachfolger von Bernard Haitink als Chef der Staatskapelle gewählt.