Bayreuth - Gern kam sie nicht. Aber weil sie bleiben musste, verstand sie es, sich einzurichten. Als Friederike Sophie Wilhelmine von Preußen, vermählt mit Friedrich, dem künftigen Markgrafen von Bayreuth, 1732 ihr neues Domizil in dem altfränkischen Nest besichtigte, da ergriff sie ein Entsetzen, dem sie, als begnadete Brief- und Memoirenschreiberin, später nur mit bissiger Ironie beikommen konnte: "Ich trat in ein großes Zimmer, dessen Decke die Hauptzierde bildete; die oberen Wandfriese mussten einmal sehr schön gewesen sein, aber sie waren jetzt so alt und verblichen, dass man nur mit Hilfe des Mikroskops klug daraus werden konnte; die Figuren waren in Lebensgröße und die Gesichter so löchrig und verwischt, dass sie Gespenstern ähnlich sahen." Nicht anders, wie verlauste Spukgestalten, waren der Reisenden bei einem Zwischenhalt schon die Honoratioren in Hof erschienen ...