Irgendwann, an "einem Tag im Mai", haben die "Widerwärtigkeiten" angefangen. "Sonderbarste Plagen" suchen den jungen Mann seither heim, der "Willkür des Herrn" fühlt er sich ausgeliefert. Unbehaust und mittellos, darbend und halluzinierend streunt er durchs minothaurische Labyrinth der norwegischen Hauptstadt Kristiania, "die keiner verlässt, ehe er von ihr gezeichnet worden ist". Gezeichnet auch er: irgendein Namenloser, der als Schriftsteller gern groß herauskäme, aber kaum einen Zeitungsartikel losschlägt. Ein "Schwarm von kleinen schädlichen Tieren" höhlt sein Inneres aus, das vermerkt er in quälender Überempfindlichkeit und schreibt es minutiös nieder: Das Fasten mergelt seinen Leib aus und die Scham seine stolze Persönlichkeit. "Hunger" lautet das Todesurteil über ihn - und so heißt auch der berühmte Roman. Warum ausgerechnet er verhungern soll, bleibt dem Ich-Berichterstatter ein Rätsel. Als "Probierstein für die Launen Gottes" sieht er sich missbraucht, von einem Himmel, der "grausames Unrecht" an ihm verübt und den er darum verflucht.