BAYREUTH – Zu den Geistesgrößen, die lange in Bayreuth lebten (Richard Wagner, Jean Paul), zählt auch ein Philosoph. Der wurde dort sogar geboren, hieß eigentlich Johann Caspar Schmidt, nannte sich aber Max Stirner – weil er allem „die Stirn bieten“ wollte. 1844, er war 38 Jahre alt, veröffentlichte er unter dem Titel „Der Einzige und sein Eigentum“ ein Buch, das Einfluss auf Marx, Engels und Nietzsche ausübte, in jüngerer Zeit auf die Existenzialisten Sartre und Camus. Auch Dadaisten und Surrealisten, allen voran Max Ernst und Marcel Duchamp, waren von Stirners „individualistischem Anarchismus“ angetan. Jetzt hat sich ein zeitgenössischer Künstler mit dem Werk des radikalen Denkers auseinander gesetzt: Im Bayreuther Neuen Rathaus zeigt das städtische Kunstmuseum 39 großformatige Arbeiten zu Max Stirner, geschaffen von einem „Düsseldorfer Oberfranken“, dem 1949 in Seßlach geborenen Robert Hartmann.