Das Kulturfernsehen Arte feiert den „Summer of Love“. Der hat Jubiläum, denn er liegt 40 Jahre zurück: 1967 erreichte die Hippie-Bewegung ihren Höhepunkt. Man wollte „high sein, frei sein, überall dabei sein“ – so betitelte der Sender eine fünfteilige Doku-Reihe, die natürlich auch einen Blick auf Deutschlands berühmteste „undressierte Frau“, die inzwischen 60-jährige Uschi Obermaier, warf. Heute Abend nun ist das „Summer of Love“-Angebot besonders hübsch und umfangreich. Im Spielfilm „Barbarella“, der um 20.40 Uhr beginnt, kann man Jane Fonda beim Striptease in der Schwerelosigkeit bewundern. Um erotische Science-Fiction handelt es sich, angesiedelt im noch sehr fernen Jahr 40 000, in dem ein Wissenschaftler am anderen Ende des Universums eine furchtbare Geheimwaffe entwickelt. „Barbarella“ gilt als Vorbote der sexuellen Revolution, jedoch wird Sex in dem Film, dem ein Comic zu Grunde liegt, nicht als revolutionäre Praxis verstanden, sondern als verkaufsförderndes Marketing-Instrument. Nicht ganz so berühmt wie Jane Fonda, die sich auch als Ikone des politischen Widerstands profilierte, war seinerzeit ihre in Frankreich lebende britische Schauspielerkollegin Jane Birkin. Als laszives Model war sie 1967 in Antonionis „Blow up“ nackt zu sehen, danach stöhnte sie sich an der Seite von Serge Gainsbourg, der ihr Ehemann wurde, mit dem Song „Je t'aime“ weltweit in die Hitparaden. Der Film zum Song – über sexuelle Freiheit, die totale Liebe und deren Unmöglichkeit – wurde 1976 gedreht; Arte zeigt ihn um null Uhr. Zwischen den beiden Spielfilmen aus der „Summer of Love“-Reihe gibt’s ab 22.20 Uhr einen Bericht vom Festival Isle of Wight, das in diesem Jahr seine 40. Auflage erlebte und Musiker präsentierte, die schon damals zu den Stars zählten, darunter Donovan und die Rolling Stones. Mehr Musik aus der Flower-Power-Ära folgt an den weiteren Dienstagen des Monats: am 17. der Film über das Stones-Konzert in Altamont, das als eines der schlimmsten Ereignisse der Rock-Geschichte gilt, am 24. Jimi Hendrix und Otis Redding in Monterey, dazu die Verfilmung des Musicals „Hair“, am 31. schließlich die Rock-Oper „Tommy“ der Gruppe The Who.