Jetzt steht die Premiere der Synchronfassung in den deutschen Kinos bevor - der Start ist auf den heutigen Donnerstag terminiert -, und in überregionalen Zeitungen wird mit großen Anzeigen für die Komödie des mexikanischen Regiestars Alejandro Iñarritu geworben. Nicht nur weist der Verleih darin auf Auszeichnungen hin, die das "einzigartige Meisterwerk" bereits erhalten hat, ebenso auf solche, die noch kommen könnten - der Film ist für neun Oscars nominiert -, ausdrücklich erwähnt werden auch die Festivals, auf denen "Birdman oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" bislang vorgestellt wurde. Und da steht Hof in einer Reihe mit New York und Venedig. Allerdings ist noch ein vierter Festivalort dabei, der zunächst Rätsel aufgibt. Er heißt Telluride und ist, wie man im Internet erfahren kann, eine wenig mehr als 2300 Einwohner zählende Gemeinde im Südwesten des US-Bundesstaates Colorado. Im Hochgebirge liegt sie, 2667 Meter über dem Meeresspiegel, ist naturgemäß für den Wintertourismus bekannt, profiliert sich aber auch mit verschiedenen Events, darunter das Telluride Bluegrass Festival und das Telluride Film Festival. Hof ist demnach keineswegs die kleinste Stadt, die mit einem bedeutenden, international beachteten Filmereignis aufwarten kann. Aber zurück zum "Birdman", der auch deshalb überrascht, weil eher ernste, düstere Geschichten den Ruhm seines Schöpfers Iñarritu begründeten: Große Erfolge feierte der Mexikaner mit "Amores Perros" (2000), "21 Gramm" (2004), "Babel" (2006) und "Biutiful" (2010). Nun also eine turbulente, hinreißende Komödie um einen Schauspieler (Ex-Batman-Darsteller Michael Keaton spielt ihn), der, nachdem er einst als "Birdman" das Kinopublikum begeisterte, ein Comeback auf der Theaterbühne versucht. Dabei sprühen permanent Funken, und es geschehen unglaubliche, wunderbare Dinge. Unbedingt sehenswert.