Wer, gemeinsam mit dem Partner und den lieben Kleinen, derzeit mal eben San Francisco bereist, der kann sich und den Seinen eine Freude machen, indem er das "Walt Disney Family Museum" aufsucht. Das widmet dem Märchenknaben Peter Pan eine Ausstellung - und damit einer der gelungensten Kinofiguren des großen Animationsfilmers. Entwürfe und ausgefeilte Originalgrafiken für den 1953 uraufgeführten Zeichentrick-Streifen sind dort zu sehen; aber auch ein altes Exemplar des Bühnenstücks "The Boy who wouldn't grow up". Spätestens hier sollte der kundige Besucher seine family darüber informieren, dass der "Junge, der nicht erwachsen werden wollte", keine US-amerikanische, sondern eine europäische Erfindung ist. 1902 begann der Schotte J(ames) M(atthew) Barrie von dem traumhaften Wunderburschen zu erzählen, erst in Kindergeschichten, zwei Jahre später in der überaus erfolgreichen Bühnenfassung. Peter lebt auf der utopischen Insel Neverland, Nimmerland, zusammen mit flatternden Elfen und Feen - deren eine, Tinker Bell, sich in allerlei Abenteuern als Gefährtin bewährt - und mit Piraten: Deren Anführer, Hook mit der Hakenhand, stellt sich ihm als Erzfeind in den Weg. Von den Sprösslingen einer Bekannten ließ sich Barrie - der am kommenden Sonntag vor 150 Jahren in Kirriemuir als Webersohn zur Welt kam - zu seiner bis heute weltberühmten Figur anregen. Und jene Kinderliebe überdauerte seinen Tod 1937 in London: Bis heute fließen alle aus den Peter-Pan-Stoffen bezogenen Tantiemen an eine Kinderklinik in der britischen Hauptstadt. Dem Autor, bei Lebzeiten zum Baronet geadelt, wurde postum königliche Ehrung zuteil: Als moderner Peter Pan gab Michael Jackson, der "King of Pop", seinem kalifornischen Riesenanwesen den Namen "Neverland Ranch". Und nicht nur Barries unvergänglicher Held, auch er selbst brachte es zu Kino-Ehren: 2004 spielte ihn Johnny Depp im Film. Titel: "Finding Neverland - Wenn Träume fliegen lernen".