Die DDR war vierzig Jahre lang Realität. Jetzt ist sie Erinnerung - seit zwanzig Jahren erst und also noch recht frisch. So mancher Autor, der seine Stoffe aus ihr schöpft, geht anders damit um als mit anderen Stoffen: persönlich betroffen, nach Zwangsläufigkeiten und Alternativen fragend, inmitten der Gleichschaltung auf der Suche nach privater Lebenswelt. Vor zwei, drei Jahren feierten Feuilletons und Publikum den "Turm", einen Tausend-Seiten-Wälzer über versuchte Spätbürgerlichkeit im Dresden der vergehenden DDR; dafür wurde seinem Verfasser Uwe Tellkamp der Deutsche Buchpreis zuteil. Heuer nahm Eugen Ruge die Auszeichnung entgegen: "In Zeiten des abnehmenden Lichts", während der Dämmerung des gewesenen Landes, spielt auch sein Buch, das ein halbes Jahrhundert deutscher Zerrissenheit am Beispiel von sieben zerrissenen Seelen beschreibt.
Kunst und Kultur In sich gerade, schräg zum Ziel
Redaktion 02.12.2011 - 00:00 Uhr