Als solcher ist Jackson Pollock auf unserer Abbildung zu sehen, die einem schmalen, doch besonders schönen Buch entnommen ist: "Pollock" (Hoffmann und Campe, 80 Seiten, 16,99 Euro). Der Künstler, 1912 geboren und im Alter von nur 44 Jahren gestorben, wurde nach anfänglich figurativ-symbolischer Malerei berühmt als "Jack the Dripper" und Meister des Action-Paintings: Er breitete Leinwände auf dem Boden aus und ließ sehr flüssige Farbe darauf tropfen. Zwar brachte die breite Öffentlichkeit wenig Verständnis für die gegenstandslosen Ergebnisse auf, Kritiker aber feierten ihn als den größten Maler, den Amerika je hervorgebracht hatte, und 2006, exakt 50 Jahre nach seinem Tod, wurde sein Werk "No 5, 1948" als das bis dahin teuerste aller Zeiten verkauft - für 140 Millionen Dollar. Anders als viele Kollegen war Pollock nicht als künstlerisches Wunderkind aufgewachsen - das Zeichnen bereitete ihm Mühe -, er war extrem introvertiert und verfiel früh dem Alkohol. Wegen psychischer Probleme ließ er sich 1938 in eine Nervenklinik einweisen. Seine beste Zeit erlebte er ab 1945 an der Seite der russisch-amerikanischen Malerin Lee Krasner, mit der er von New York weg in ein Bauernhaus auf Long Island zog. Dort schuf er seine aufsehenerregenden Werke, die dem abstrakten Expressionismus zugerechnet werden. Eine Zeit lang war er trocken, doch 1950, nachdem er die USA auf der Biennale in Venedig hatte vertreten dürfen, begann er wieder zu trinken. Er büßte seine Schaffenskraft ein, zog mit anderen Frauen herum und verlor schließlich auf dem Weg zu einer Party die Kontrolle über sein Auto. Ebenso wie eine seiner beiden Begleiterinnen war Pollock sofort tot. Sein Künstlerleben wird nun in Texten von Catherine Ingram und vielen Bildern, darunter Zeichnungen von Peter Arkle, fesselnd nacherzählt.