Bergnersreuth - Aus einem Lautsprecher knarrt die Stimme Seiner Majestät: "Man will uns demütjen." Darum müsse nun "das Schwert entscheiden. Jedes Schwanken, jedes Zaudern wäre Verrat am Vaterlande." Ein Video zeigt die hohen Herrschaften des Hofs 1914 beim letzten sommerlichen Walzer im Freien - ein Totentanz. In einer Vitrine schreit die Arzberger Zeitung vom 31. Juli 1914 in fetten Lettern den "Kriegszustand" heraus, in den "Allerhöchste Verordnung" das Reich versetzt habe. Auf einem Foto schauen drei unmündige Rekruten ernst in die Kamera, und eine Texttafel rechnet vor, von 1914 bis 1918 habe das Deutsche Reich 194 Milliarden Goldmark im Kampf verpulverte - Geld, das es nicht besaß. Krieg ließ sich nur mit Kindern führen, und nur auf Pump. Die letzte Rate der Reparationen übrigens überwies die Bundesrepublik den Siegermächten am 3. Oktober 2010.