Strahlende Gesichter bei den Machern des In.Die.Musik-Festivals: schon vor Beginn des Konzerts hieß es „ausverkauft“. Enttäuscht zogen noch etliche, leicht verspätete Musikfans wieder von dannen. Im Galeriehaus Weinelt war die Stimmung prächtig, trotz oder gerade wegen des hohen Zuspruchs, immerhin war es proppenvoll. Als die von den Faröer-Inseln stammende Sängerin mit ihren Werken begann, legte sich über den Saal fast andächtige Stille. Mit glasklarer Stimme und zarten Gitarrenklängen zog Gudrid Hansdottir das Publikum vom Fleck weg in ihren Bann. Ihre musikalische Begleitung bestand aus einem weiteren (Bass)-Gitarristen und einem Schlagzeuger. Dabei wechselte die Combo gekonnt ab: Einerseits zerbrechlich wirkende Folkballaden, die die Einsamkeit ihres Heimatlandes erfrischend klischeefrei beschreiben. Andererseits poppige, im Rock der 70er- und 80er-Jahre verwurzelte, schmissige Songs, welche die Wandlungsfähigkeit der Sängerin perfekt unterstrichen. Nicht nur mit klassischer Akkustikrock-Begleitung, auch mit Percussion, Mandoline und E-Harp - einer Art elektronischer Harfe -, welche an 8-Bit Videospielmusik erinnert, überzeugte das unkonventionelle Trio. Vergleiche mit „Lana Del Rey“, deren Hit „Videogames“ Gudrid Hansdottir in eigener Version vortrug, drängten sich förmlich auf. Diese fingen aber die komplette Bandbreite der Sängerin nicht annähernd ein. Nach einem ausgiebigen Zugabenteil verabschiedeten sich die Songwriterin und ihre beiden Begleiter. Das Publikum blieb berührt und verzaubert zurück.

Der letzte Termin der diesjährigen „Gegen den Strom“-Reihe findet am 27. April in der Gaststätte „Zur Linde“ in Hof statt. Zu Gast sind dann „Kleinstadtlicht“ und Alex Amsterdam.