München - An der Aufführung am 18. März 2017 in der Münchner Olympiahalle können sich "Chöre beteiligen, aber auch Laien", betonte der Düsseldorfer Komponist Dieter Falk am Dienstag bei der Vorstellung des Projekts in München. Das konfessionsübergreifende Musikprojekt erzähle von dem Reformator Martin Luther (1483-1546) und dem Beginn der Reformation vor fast 500 Jahren. Es wende sich ganz bewusst an Menschen, die "sonst mit Kirche nichts am Hut haben", betonte Falk.

Wie die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler betonte, wolle das Projekt die Menschen zum Mitmachen und Mitsingen bewegen. Das Oratorium mache die Theologie "in schnellen Rhythmen und klangvollen Ohrwürmern lebendig", sagte Breit-Keßler. «Ich selbst bin mit den Beatles und Deep Purple groß geworden, daher freut es mich, dass meine Kirche auch diese Musikrichtung nutzt, um die Herzen der Menschen zu erreichen», erklärte die Regionalbischöfin und kündigte an, selbst mitsingen zu wollen.

Für die Aufführung in München sollen neben den Chorsängern auch drei Solistenrollen besetzt werden. Über eine Castingshow sollen eine Frau, ein Mann und eine Kinderrolle besetzt werden, erklärte der Gospelbeauftragte der bayerischen Landeskirche, Michael Martin. Die bayerischen Chöre sollen ebenso wie interessierte Sängerinnen und Sänger konkret mit Proben und Noten unterstützt werden.

Den ersten Probelauf für das Pop-Oratorium, dessen Libretto vom Hamburger Musical-Autoren Michael Kunze stammt, gab es bereits im vergangenen Jahr in Dortmund. Am Reformationstag, dem 31. Oktober 2015, wurde die Uraufführung gefeiert. Damals waren 3.000 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne sowie etwa 16.000 Zuschauer dabei, erklärte Projektleiter Marcel Volkmann.

Neben München finden Aufführungen unter anderem in Hannover, Hamburg und Berlin statt. Für jeden Aufführungsort wird ein neuer Projektchor mit Sängerinnen und Sängern aus der jeweiligen Region gebildet. Veranstalter des Projekts ist die Stiftung Creative Kirche, Kooperationspartner sind die Landeskirchen sowie die Bundeskulturstiftung. Die bayerische Landeskirche bezuschusst das Projekt, dessen Entwicklung den Veranstaltern zufolge rund eine halbe Million Euro kostet, mit 50.000 Euro. Gleichwohl müssen die Sängerinnen und Sänger rund 50 Euro aufbringen, um teilnehmen zu können.