War er oder war er nicht? So märchenhaft lasen sich Marco Polos Erinnerungen an das weltweit entfernte Land, dass viele Zeitgenossen daheim, in Venedig und Europa, kaum glauben wollten, er habe wahrhaftig in China geweilt. 1271, als 17-Jähriger, brach er mit Vater Niccolò auf dem Landweg in Richtung Osten auf und langte nach schier endlosen Fahrten und Gefahren in Peking an. Das Vertrauen des dort residierenden mongolischen Despoten Kublai Khan erwarb er sich und stieg in höchste Ämter auf. China, Vietnam und Burma durchquerte er binnen siebzehn Jahren. Erst 1295 kehrte er nach Italien zurück. Vielen Gelehrten dort kamen die Memoiren, die er als Kriegsgefangener in einem Genueser Kerker diktiert haben will, wie eine Münchhauseniade vor. Gleichwohl blieb sein Buch "Il Milione" über Jahrhunderte so etwas wie ein exotischer Bestseller.