Hof – Nichts ist wie sonst. Wo üblicherweise Geiger sitzen, wartet nun ein Banjospieler auf den Einsatz; rechts, am angestammten Platz der Celli hält ein Herr das Bandoneon bereit; und selten genug, dass Saxofon und Schlagzeug zum Instrumentarium eines Konzertorchesters gehören. Überhaupt kennt man die Melodien, die da erklingen, eher aus dem Theater: Die „Kleine Dreigroschenmusik“ aus Kurt Weills und Bertolt Brechts Anti-Oper gab am Freitag im Festsaal den Auftakt zum Abonnementkonzert der Hofer Symphoniker – ein Stück für Blasorchester, in dem Dirigent Johannes Wildner die exquisite Kunstfertigkeit der Musiker mit durchtriebenem Humor aufbrach, Brechts Befehl gehorchend: „Glotz nicht so romantisch!“