Schließlich ist die 1991 in Frankfurt am Main geborene Sängerin halb Marokkanerin, halb Deutsche. Eine Mischung, die in der aktuellen politischen Debatte gerne in den Fokus gerückt wird. Und das gibt sie auch offen zu. "In Marokko bin ich die Deutsche, in Deutschland die Marokkanerin", erzählt sie im proppenvollen Nürnberger Hirsch. Völkerverständigung auf anderen Art und Weise: Die 25jährige Schönheit mit der glockenklaren Stimme, die in putzige Euphoriestürme abdriften kann, verzaubert ihre Anhänger. Mit einem Schönheitsfleck, der noch geändert werden wird. Viele im Publikum kennen nur ihren radiokompatiblen Smashhit Lieblingsmensch. Doch die Hessin kann ganz anders: Im Stile des Hip Hop und R'n'B der neunziger Jahre rappt sie, erzählt sie und hat Spaß an Macarena, Hubba Bubba und Super Mario. Viele Zuhörer im ausverkauften Hirsch wussten damit nicht so viel anzufangen - doch nicht wenige gingen bei Cover von Blackstreets "No Diggity" ab wie andere noch weit vor ihrer Geburt. Alles in allem bleibt ein schöner Abend in Erinnerung. Einer, der das Potenzial von Namika deutlich präsentierte. Der aber auch klar macht, dass bei der noch jungen Sängerin nach ihrem Erstlingswerk "Nador" noch mehr kommen muss. Woran man in der heutigen Zeit - und vor allem aufgrund der Qualitäten der Hanan Hamdi, wie sie bürgerlich heißt, nicht zweifelt. Zum Lieblingsmenschen hat sie sich schon gemausert. Verträumt und verrückt, um es in ihren Worten zu sagen.