Er schlägt Preise aus wie 1986 den Literaturpreis der FAZ und lebt zurückgezogen in München, Paris oder Starnberg. Natürlich ist ein Privatleben ohne Buchmessen, Lesereisen und Interviews sein gutes Recht; aber er dürfte der einzige Weltbestseller-Autor sein, den keiner kennt, denn sein letztes öffentliches Foto stammt aus den Achtzigerjahren. Auf das Leben eines Prominenten kann der scheue Autor jedenfalls verzichten, das zeigt schon die Art und Weise, wie überaus satirisch er stets die Schickeria darstellte; in seinen Drehbüchern etwa, die er mit seinem Freund Helmut Dietl geschrieben hat: fürs Fernsehen "Monaco Franze", "Kir Royal" und fürs Kino "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" und "Vom Suchen und Finden der Liebe". Das Schreiben wurde Süskind in die Wiege gelegt: Sein Vater war der Schriftsteller, Übersetzer und Journalist Wilhelm E. Süskind. Der am 26. März 1949 am Starnberger See geborene Patrick wuchs in einem oberbayerischen Dorf auf. Zum Geschichtsstudium ging er nach München und Aix-en-Provence; dorthin vor allem, um sein Französisch zu verbessern. Außerdem belegte er Kurse in mehreren Sprachen, in Politik, Kunst und Theologie. In dieser Zeit schrieb er erste Texte - und hatte seine Berufung gefunden. Das Studium brach er ab. Sein Einakter "Der Kontrabass" aus dem Jahr 1981 war in der Spielzeit 1984/1985 mit 25 Inszenierungen und 522 Aufführungen das meistgespielte Stück in Europa. Später folgten die Erzählungen "Die Taube" (1987) und "Die Geschichte von Herrn Sommer" (1991). Seinen Weltruhm verdankt der Schriftsteller indes dem "Parfum" (1985); das Buch wurde in 45 Sprachen übersetzt und 20 Millionen Mal verkauft. 2006 wurde es, produziert von Süskinds Freund Bernd Eichinger, von Tom Tykwer verfilmt mit Ben Whishaw, Corinna Harfouch, Otto Sander und Dustin Hoffman. Patrick Süskind kam nicht zur Premiere.