Moskau (dpa) – Eine Jury votierte am Donnerstag für den Film, der beim Festival in Cannes den Preis der Jury gewonnen hat. Das meldeten russische Agenturen in Moskau. „Loveless“ erzählt vom Verschwinden eines Jungen im bitteren Scheidungskrieg seiner Eltern und lässt sich als Porträt der kaltherzigen Gesellschaft im modernen Russland verstehen. Der Film ist eine Koproduktion von Russland, Frankreich, Deutschland und Belgien.
Swjaginzew wird wegen seiner kritischen Haltung in der Heimat oft angefeindet – ähnlich wie der Theatermacher Kirill Serebrennikow, den die Justiz wegen Betrugsverdachts unter Hausarrest gestellt hat. Beide sind aber für das Ausland Vertreter einer modernen, weltoffenen Kunst aus Russland auf der Höhe der Zeit. Sjwaginzew hatte sich schon 2015 mit „Leviathan“ um die begehrte US-Filmtrophäe beworben, aber nicht gewonnen. Die nächsten Oscars werden am 4. März 2018 vergeben.