Als 1960 der erste von bislang 2400 Sternen des "Walk of Fame" neben dem Hollywood Boulevard in Los Angeles gesetzt wurde, war er Joanne Woodward gewidmet. Die Schauspielerin war da gerade zwei Jahre mit Paul Newman verheiratet und hatte schon einen Oscar für "Eva mit den drei Gesichtern" gewonnen. Heute, da sie ihren 80. Geburtstag feiert, lebt Joanne Woodward in Connecticut, wo sie immer noch politisch und sozial aktiv ist und das Westport Country Playhouse leitet. Joanne Gignilliat Trimmier Woodward wurde in Thomasville/Georgia geboren und wuchs zu einer echten Südstaatenschönheit heran. Bis heute werden ihr gutes Aussehen, ihre Energie und ihr Charisma gerühmt. Die Liebe zur Schauspielerei verdankt sie ihrer Mutter; mit ihr nahm sie 1939 in Atlanta an der Filmpremiere von "Vom Winde verweht" teil. Als sie die Hauptdarstellerin Vivien Leigh mit ihrem Mann Laurence Olivier vorfahren sah, sei sie - erzählt eine Anekdote - mutig in dessen Schoß gesprungen. Nach einigen Schönheitswettbewerben nahm sie Schauspielunterricht in New York und trat von 1956 an am Broadway auf. Ihr erster Film war der Western "Count Three and Pray"; danach pendelte sie zwischen Hollywood und Broadway. In einer Theaterproduktion trat sie gemeinsam mit dem fünf Jahre älteren, noch unbekannten Paul Newman auf. Beide heirateten 1958 und drehten noch im selben Jahr "Der lange, heiße Sommer", den ersten von mehreren gemeinsamen Filmen. Newman besetzte seine Frau auch in einigen seiner wenigen Regiearbeiten, darunter in "Die Liebe eines Sommers" (1968) und in "Die Wirkung von Gammastrahlen auf Ringelblumen" (1973), für die sie den Golden Globe und den Darstellerpreis in Cannes gewann. 1986 setzte Kameramann Michael Ballhaus Woodward unter Newmans Regie in "Die Glasmenagerie" gekonnt ins Licht. Eine ihrer letzten Kinoauftritte zeigte sie 1993 in Jonathan Demmes Aids-Drama "Philadelphia".