Hamburg - "Die 68er, mit denen ich zu tun hatte, waren absurd autoritär. Ich habe bei sogenannten Konservativen viel mehr Liberalismus erlebt", sagt Biller der Wochenzeitung "Die Zeit". "Die 68er und ihre Nachfolger sind die einflussreichsten Verfechter einer pseudolinken Politik, die behauptet, Aufklärung zu leisten, aber das Gegenteil tut."

Nach Billers Meinung sitzen überall in den Redaktionen und Universitäten Leute, die jede Form von Individualismus verhindern wollen. "Es gibt heute gesellschaftliche Übereinkünfte, einen Mitte-Links-Konsens, gegen den man nicht verstoßen darf", sagte der Schriftsteller, der bis Januar in der ZDF-Literatursendung "Das literarische Quartett" saß.

Mit dem Tod des Studenten Benno Ohnesorg, der vor 50 Jahren, am 2. Juni 1967, von einem Polizisten erschossen wurde, begann die Radikalisierung der Studentenbewegung und eine Zeit der Umwälzungen in Deutschland.