Mit fünfzig wurde er zum "Sexiest Man alive" gekürt, und auch heute, am Tag seines sechzigsten Geburtstags, hat Richard Gere nichts von seiner Attraktivität eingebüßt; auch wenn er ein wenig damit kokettiert und behauptet, sich als Sexsymbol nun doch etwas zu alt zu fühlen. Knapp dreißig Jahre ist es immerhin schon her, dass der Beau mit dem Thriller "Der Mann für gewisse Stunden" als sexy Gigolo den Durchbruch zum Hollywoodstar schaffte. Seitdem hat Richard Gere im Laufe seiner erfolgreichen Karriere schon in vielen Charakterrollen geglänzt, etwa in "Internal Affairs" (1990), in "Sommersby" (1993), mit Jodie Foster oder "Hunting Party" (2007). Unvergessen bleibt er jedoch als reicher Geschäftsmann Edward Lewis, der in "Pretty Woman" (1990) Julia Roberts den Kopf verdreht. Seinen größten Erfolg, der 2003 mit einem Golden Globe gekrönt wurde, feierte der Schauspieler mit dem Musical-Film "Chicago". Das war für Insider nicht unbedingt eine Überraschung, denn Richard Gere lernte bereits als Schüler Klavier, Gitarre und Trompete, und in London war er schon 1973 im Musical "Grease" als Danny Zuko aufgetreten; für den Film "Darf ich bitten?" (2004) nahm er sogar intensiv Tanzstunden. Seinem Charme, der in früheren Jahren durchaus auch hin und wieder in Allüren ausartete, und seinem Können konnten sich auch Theaterbesucher nur selten entziehen. Für die Darstellung eines Homosexuellen in einem deutschen KZ in dem Theaterstück "Bent" wurde er gar mit dem jungen Marlon Brando verglichen. Ein Land allerdings gibt es, das dem Charme des grauhaarigen Mimen wohl nicht mehr erliegt: In China ist er persona non grata, seit der bekennende Buddhist bei der Oscar-Verleihung 1993 ein couragiertes Plädoyer für die Freiheit Tibets gehalten hat. Seit einer Nepal-Reise 1978 ist Gere Anhänger der östlichen Spiritualität und wurde ein guter Freund des Dalai Lama. Doch nicht allein, um die Unterdrückung der Tibeter - er ist Mitbegründer des Tibet-Hauses in New York - anzuprangern, nutzt er den Star-Ruhm. Seine nach ihm benannte Stiftung, in die ein großer Teil seiner Hollywood-Gagen fließt, unterstützt humanitäre Projekte in aller Welt. Darüber hinaus hat sich der Schauspieler dem Kampf gegen Aids verschrieben.