Mit 48 war er der einzige Deutsche, der je in einer Folge der US-Fernseh-Kultserie "Star Trek: Das nächste Jahrhundert" mitspielte. Das war vor 22 Jahren - heute wird Reiner Schöne siebzig Jahre alt. In der Beschreibung der Fähigkeiten des 1,94-Meter-Mannes für mögliche Rollen steht bergsteigen, fechten, reiten und die etwas seltsame Fähigkeit des bullwhip handlings (peitschen). Doch das ist lange nicht alles: Singen, Lieder machen, Bluesharp-, Gitarre- und Klavierspielen sowie nicht zuletzt Synchronsprechen gehören auf jeden Fall noch mit dazu. Der DDR-Künstler, der in Weimar aufgewachsen war und dort am Deutschen Nationaltheater Schauspiel studiert hatte, flüchtete 1968 nach einem Konzert in Berlin in den Westen. Kurze Zeit später begann seine Karriere als Berger in der Deutschen Erstaufführung von "Hair" neben Ron Williams und Donna Summer. 1970 wurde er Zweiter der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest mit "Allein unter Millionen"; sein bekanntester Hit jedoch war "Werd ich noch jung sein, wenn ich älter bin" mit dem Text von Konstantin Wecker. Obwohl Schöne im Fernsehen immer wieder eingesetzt wurde ("Der Winter, der ein Sommer war", 1976), siedelte er 1985 in die USA über. Dort drehte er mit Stars wie Lee Van Cleef, Clint Eastwood und Kris Kristofferson und wirkte in vielen TV-Serien ("Matlock", "Mord ist ihr Hobby") mit. Vor zehn Jahren kehrte er nach Deutschland zurück und setzte seine Karriere fort in vielen Fernseh-Filmen und im Kino ("(T)Raumschiff Surprise - Periode 1"). Noch öfter war seine markante Stimme im Film präsent; er synchronisierte viele Male Willem Dafoe, Mickey Rourke, Scott Glenn, Sam Elliott oder auch Peter Fonda. Als Sprecher war er auch 2008, 2009 und 2010 bei den Karl-May-Spielen Bad Segeberg zu hören, wo er 1996 schon als Old Death in "Winnetou und der Scout" und 2002 als Old Firehand in "Im Tal des Todes" auf der Bühne gestanden hatte.