Was ist nur aus der guten alten Opern-Gesamtaufnahme geworden? Die vieljährige Absatzkrise der klassischen CD sorgt dafür, dass selbst große Unternehmen nur selten und ungern das Risiko sündhaft teurer Studio-Einspielungen wagen. Das Gros aktueller Komplett-Editionen verdankt sich weit kostengünstigeren Live-Mitschnitten in maßgeblichen Opernhäusern. Das Ergebnis muss nicht, kann aber beachtlich ausfallen – wie unlängst Oehms Classics mit „Mathis der Maler“ erwiesen: Im September 2005 war das Unternehmen mit seinen Mikrofonen dabei, als in der Hamburger Staatsoper Paul Hindemiths selten gegebenes, noch seltener eingespieltes Hauptwerk Premiere hatte. Auf der Bühne wie jetzt auf Compact-Discs (3 CDs, OC 908) wuchs die – von Intendantin Simone Young dirigierte – Produktion zum vollen Erfolg.