Weimar/Eisenach - Die Erforschung der «Oesterlein-Sammlung» - sie gilt als die zweitgrößte Richard-Wagner-Sammlung weltweit - sei damit finanziell abgesichert, teilte die Hochschule für Musik in Weimar am Mittwoch mit. Ein Projektteam um Professorin Helen Geyer hatte im Herbst 2012 begonnen, die mehr als 20 000 Objekte zu erschließen. Dazu gehören mehr als 200 Handschriften und Originalbriefe Wagners, originale Aufführungspartituren, Plakate, Fotos und Zeitungsausschnitte.
Der österreichische Industrielle und Wagner-Verehrer Nicolaus J. Oesterlein (1841-1898) hat die einzigartige Sammlung zusammengetragen, zu der auch mehr als 5500 Bücher an Sekundärliteratur gehören. Sie ist somit ein Spiegelbild der Wagner-Rezeption im 19. Jahrhundert. Oesterlein musste seine Sammlung verkaufen. 1895 kaufte sie die Stadt Eisenach. Sie ist seitdem in der ehemaligen Villa des Dichters Fritz Reuter untergebracht.
Mit Hilfe der Volkswagen-Stiftung sollen jetzt die kunsthistorisch und kulturpolitisch wertvollen Sammlungsstücke interdisziplinär analysiert und beschrieben werden. Es gibt Seminare und Workshops, eine Ausstellung ist geplant.