Jüngste Insel der Kanaren
La Palma ist die jüngste Insel der Kanaren, die wie die bekannteren Touristeninseln Teneriffa und Gran Canaria alle vulkanischen Ursprungs sind. Für die Menschen auf der westlichsten der Inseln kam der Ausbruch nicht wirklich überraschend. Immer häufigere Erdbeben während der Jahre und Monate vor dem Ausbruch hatten das Unheil angekündigt.
„Uns war klar, dass das Ding irgendwann hochgeht. Nur dachten wir, dass der Vulkan weiter südlich ausbrechen würde“, erinnert sich die Deutsche Kathrin Gouffran. Am 19. September musste sie dann wie Tausende Nachbarn Hals über Kopf aus ihrem Haus in Todoque fliehen, das bald darauf wie fast der gesamte Ort ein Raub der Lava wurde.
„Stärker als der Vulkan“
Daran, die Insel nun etwa zu verlassen, denkt die 52-Jährige, die schon seit 20 Jahren auf La Palma lebt, aber genauso wenig, wie die meisten anderen der 85 000 Bewohner der Vulkaninsel. „Stärker als der Vulkan“, unter diesem Motto meisterten die Menschen monatelang die Krise, halfen sich gegenseitig und hoffen nun auf einen Neuanfang. „Ich liebe die Insel und ihre Menschen, die so hilfsbereit sind, dass es mich total überwältigt hat“, sagt die aus Berlin stammende Gouffran.
Noch aber treten Gase aus dem Vulkan aus. Die sind gesundheitsschädlich und die Behörden warnen deshalb alle, die zu ihren Häusern in der Nähe des Vulkans zurückkehren, etwa um Asche zu beseitigen oder wichtige Gegenstände zu sichern, sie sollten die Gebäude vorher mindestens 15 Minuten gut lüften. Der Vulkanausbruch sei zwar vorbei, aber der Notstand noch nicht, betonte Pérez.