München – Mediziner haben zur Impfung gegen die Meningokokken-Bakterien aufgerufen. Die Erreger würden unterschätzt, warnte die Bayerische Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen am Mittwoch in München. In Deutschland werden jährlich rund 700 Erkrankungen gemeldet, jeder zehnte Erkrankte stirbt. Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie können Hirnhautentzündungen, aber auch eine Sepsis auslösen. „Oft kommen Kinder mit derartigen Infektionen innerhalb von Stunden in einen lebensbedrohlichen Zustand, die Rate der Todesfälle liegt bei 10 Prozent und die der Ausheilung mit Schäden bei 50 Prozent“, erläuterte der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, Heinz Reiniger, laut Mitteilung. Auch der Leitende Oberarzt der Kinderklinik im Haunerschen Kinderspital in München erläuterte: „Manchmal gehen die betroffenen Kinder noch scheinbar gesund ins Bett, um dann erst nachts oder am Morgen mit schwersten Symptomen und fortgeschrittenem Krankheitsbild für die Eltern auffällig zu werden.“ Symptome sind Fieber, Erbrechen, Krämpfe, Nackensteife bis hin zu Kreislaufzusammenbruch und Hautblutungen. In Deutschland kämen fast nur die Erregertypen B und C vor. Gegen die Meningokokken B gebe es keine Impfung, jedoch gegen Typ C, hieß es. dpa