GRÄFENBERG – „Wir quetschen die Braunen ins Weggla“. Herzhaft, bissig und mit Ironie wehren sich die Gräfenberger gegen die Rechtsextremisten, die am Samstag in der kleinen Stadt aufmarschieren. Braun, so ist das Signal am Imbissstand zu werten, braun sollen in Oberfranken allein die Bratwürste sein. Gräfenberg hingegen will, wie das Vorbild Wunsiedel, bunt sein.

Und das ist es auch an diesem 18. August, am Tag nach dem 20. Todestag von Rudolf Heß. Statt der befürchteten 1000 Neonazis verlieren sich nur etwa 250 Rechte in dem Städtchen, zeigen T-Shirts mit der Aufschrift „Eure Galgen werden schon gezimmert“ und Fäuste, auf die „Hass“ tätowiert ist – das ursprünglich als SS-Rune gezeigte Doppel-S mühsam kaschiert, weil es dem Träger wohl das eine oder andere Strafverfahren eingetragen hat.