Eigentlich ist die Sache klar. Was da auf den Märkten in der Türkei, in Griechenland, in China oder oft auch im Internet zu supergünstigen Preisen angeboten wird, kann nicht gut sein für den Körper. Die Menschen wissen es auch, sagt Martin Ruppmann. Warum sitzt dieser Mann dann trotzdem fast zwei Stunden hier? Weil er aufklären will. Nein, muss. Weil der Deutsche ein Schnäppchenjäger sei. "Die Deutschen fahren mit dem Porsche zum Aldi und kaufen dort den Schampus." Nicht, dass der Tropfen schlecht wäre, nein, Martin Ruppmann geht es um die Symbolkraft. Seit 2007 leitet er die Geschäfte des VKE-Kosmetikverbandes in Berlin. Über einen Freund, der beim Kosmetik-Riesen L'Oréal arbeitet, rutscht er in die Branche. Er hat Betriebswirtschaftslehre (BWL) studiert. Das Fach, das oft belächelt wird, weil es nach dem Klischee die beginnen, die noch nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Ruppmann sieht das nicht so: "BWL-er können sich überall hineinfuchsen." Er kam von einem Personaldienstleister in Frankfurt nach Berlin. Ganz andere Branche.