Das Gericht hatte keinen Zweifel, dass sich die Tat so zugetragen hat, wie in der Anklageschrift geschildert

Dabei hatte der letzte Prozesstag am Mittwoch zunächst mit einer Überraschung beim Landgericht Hof begonnen: Statt im Verfahren gegen den ehemaligen NKD-Geschäftsführer Dr. Michael Krause das Urteil zu verkünden, ist die vierte Strafkammer noch einmal in die Beweisaufnahme eingetreten. Eigentlich sollte um 14 Uhr das Urteil verkündet werden. Wegen Verabredung zu einem Verbrechen hat die Staatsanwaltschaft Hof für Krause eine Freiheitsstrafe von neun Jahren und sechs Monaten beantragt. Die Verteidiger plädierten auf Freispruch.

Durch den nochmaligen Eintritt in die Beweisaufnahme erhalten Staatsanwälte und Verteidiger noch einmal das Wort. Auch Michael Krause hat noch einmal das Recht des letzten Wortes.

Am vergangenen Mittwoch nutzte er es ausführlich: Die Sitzung war erst um 23 Uhr vorüber. Krause hatte sich anschließend in einem Schreiben an die Richter beschwert, dass er wegen der fortgeschrittenen Stunde nicht ausreichend zu Wort gekommen sei.

Ausführlich bestritt Krause noch einmal, ein Mord-Komplott gegen seinen damaligen Richter geschmiedet zu haben .Er hätte nicht einmal ein Motiv dazu gehabt, sagte Krause, da er und seine Anwälte davon ausgegangen seien, dass der NKD-Prozess mit einem Freispruch enden würde. Der Plan sei "völlig irrsinnig". Solche Vorgaben "ultra-verantwortungslos und auch krank". "Es kann doch niemand behaupten, dass ich so etwas getan haben soll", beteuerte Krause.

"Ich bin doch kein Soziopath und kein Irrer", versicherte Krause. Er appellierte an das Gericht, dem "Jagdfieber" der Staatsanwaltschaft ein Vernunftsende zu bereiten. "Ich will nur nach Hause zu meiner Familie und retten, was zu retten ist."


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