EGER- Wie die Polizei am Dienstag mitteilt, meldete sich am Montag gegen 21 Uhr die 39-jährige Tschechin per Notruf bei der Einsatzzentrale Oberpfalz. Völlig aufgelöst teilte sie mit, dass sie und ihre beiden 3 und 4 Jahre alten Kinder gegen 17 Uhr in Eger auf offener Straße von einem unbekannten Mann entführt worden seien. Der bedrohte sie mit einem spitzen Gegenstand und zwang sie, ihn mit ihrem Auto zunächst über die Grenze nach Bayern zu fahren, dann weiter in Richtung Regensburg.
In einem Waldstück war Endstation. Wie die Frau der Polizei sagte, habe dort der Entführer das Auto verlassen und sei geflüchtet. Den genauen Aufenthaltsort konnte sie nicht nennen.

Die Polizei ortete sofort das Handy, umstellte den Ort und schickte einen Hubschrauber zur Luftüberwachung. Die Polizei lotste die Frau mit ihren Kindern per Handy zur Autobahn A93, unweit der Anschlussstelle Regensburg-Süd. Wenige Minuten später trafen Polizei und Rettungsdienst ein. Augenscheinlich überstanden die drei Entführten das Geschehen unverletzt. Vorsorglich wurden die Kinder in ein Regensburger Krankenhaus verbracht.
Gegen 22 Uhr entdeckte die Polizei vom Hubschrauber aus den verlassenen Wagen im Bereich Großberg, Landkreis Regensburg. Eine Polizeistreife nahm den mutmaßlichen Entführer gegen 22.30 Uhr unweit des abgestellten Wagens fest.
Der 30-Jährige aus der Region Eger hatte versucht, sich in dem angrenzenden Waldstück zu verstecken.

Die weiteren Ermittlungen übernahm noch in der Nacht die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg. In der ersten Vernehmung der 39-Jährigen schilderte diese, dass der 30-Jährige sie während der Entführung auch vergewaltigte.
Der Mann war bisher wegen Eigentumsdelikten, sowohl in Tschechien als auch in Deutschland, in Erscheinung getreten. Wegen Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und anderen gravierenden Delikten wird er am Dienstag dem Haftrichter in Regensburg vorgeführt.