Hof - Ungewohnte Töne werden heute gegen 12 Uhr über die Lautsprecher der High-Tech-Computeranlage in der Einsatzzentrale der Polizeidirektion Hof zu hören sein: "Time To Say Goodbye" - Zeit, sich zu verabschieden. Mit dem einfühlsamen Lied von Andrea Bocelli und Sarah Brightman endet ein Erfolgskapitel hochfränkischer Polizeigeschichte. Im Zug der bayerischen Polizeireform werden die Aufgaben der Direktion Hof ab 1. Oktober auf das Präsidium Bayreuth übertragen. Und bereits heute wird die Einsatzzentrale (EZ) - das Herzstück für die Notfall- und Einsatzbearbeitung - abgeschaltet. Grund genug für unsere Zeitung, einem der sechs rund um die Uhr tätigen dreiköpfigen EZ-Teams bei ihrer letzten Schicht über die Schulter zu schauen.

"Sind sie verletzt?" Die Frage von Hauptkommissar Rainer Wild gilt einer jungen Frau, die in der Nähe von Naila soeben ihr Auto in den Graben gefahren hat und den Unfall selbst meldet. Glücklicherweise ist die Fahrerin unversehrt. Rainer Wild informiert die Kollegen der Polizeiinspektion Naila, die sich um die Unfallaufnahme kümmern. Der Unfall ist ein Paradebeispiel für die Routinearbeit in einer EZ. Dutzende solcher Einsätze werden tagtäglich von dem 18-köpfigen Team - zwölf Männer in Uniform und sechs Frauen als "Zivilangestellte" - koordiniert. Oft im Minutentakt und selbstverständlich rund um die Uhr.