Hof/Köln - Sein Auftreten ist völlig unprätentiös. Das Professorale geht ihm ab. Wichtigtuerei ist Michael Hallek fremd - obwohl er allen Grund dazu hätte. Der 56-Jährige, ältester Sohn einer schlesischen Flüchtlingsfamilie aus Hof, ist Chef von zwei Unikliniken in Köln und gilt als Spitzenforscher auf dem Gebiet der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL), der häufigsten Form von Blutkrebs weltweit. "Es gibt atemberaubend gut wirksame neue Substanzen", erklärt der Mediziner bei einem Besuch seiner Heimatstadt, im Frankenpost-Gespräch. "Das gibt uns Hoffnung, dass diese Form der Leukämie beherrschbar wird - und zwar ohne Chemotherapie." Hallek und sein Forscher-Team haben sich zum Ziel gesetzt, "die CLL zu besiegen". Er geht davon aus, dass die Krankheit "in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Lebenszeit der Patienten nicht mehr verkürzt und dass sie bei guter Lebensqualität damit weiterleben können".