Er ist, ganz zweifellos, ein Phänomen. Gut 100 Tage nach seinem Start hat der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer Freund und Feind in Grund und Boden gelächelt. Und tatsächlich halten ihn zwei Drittel der Bayern für einen guten Regierungschef – und das trotz der Wahlschlappe seiner Partei. Doch Seehofers Charme-Offensive und seine Führungsqualitäten dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass der Oberbayer einen für die Union gefährlichen Weg beschreitet. Seine Taktik heißt: Profilierung in der Bundespolitik, am besten auf Kosten der Kanzlerin. Dass ihm das bisher prächtig gelungen ist, zeigt sein erfolgreicher Kampf um Steuersenkungen.